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Lohnt es sich,Wasser aus der Flasche zu kaufen? Wasser wurde bei einer Blindverkostung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg getestet.

Stuttgart - Die Kategorie „Mundgefühl/Geschmack“ ist eine von dreien bei der Blindverkostung von vier Wässern in der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Die anderen sind „Frische“ und „Salzig“. Ziel ist es, herauszufinden, welches davon Leitungswasser ist. „Ich schmecke kaum einen Unterschied“, meint eine der rund 20 Teilnehmer der Veranstaltung „Durstlöscher Wasser – aus der Leitung oder aus der Flasche“. Eine Frau ist sich sicher, die Nummer Drei ist das Hahnenwasser. Elvira Schwörer, Fach- und Rechtsberaterin in der Abteilung Lebensmittel und Ernährung, bestätigt das Gaumengefühl der Frau und nennt die Namen der Mineralwässer – ein französisches und zwei baden-württembergische.

Hohe Anforderungen ans Trinkwasser

Die Blindverkostung bildet den Abschluss eines Vortrags, bei dem Schwörer über die Qualität von Wasser, die Anforderungen an Trink-, Mineral- und andere Wasser, Belastungen und den jeweiligen Grenzwert von Schadstoffen aufklärte. Letzter liegt etwa bei Blei, das Knochen und Nieren schädigt, bei zehn Mikrogramm pro Liter. Diese Zahl gilt auch für Uran, während der Grenzwert für Nitrate bei 50 Mikrogramm pro Liter beträgt. Die Europäische Union verklagte Deutschland wegen gestiegener Nitratanteile im Grundwasser. Experten machen Düngemittel dafür verantwortlich.

Kein anderes Lebensmittel wird so genau kontrolliert

„Wie es um die Werte des Trinkwasserversorgers bestellt ist, kann jeder im Internet sehen, die Versorger sind zur Transparenz verpflichtet“, so Schwörer. Die Stuttgarter Stadtteile bekommen ihr Wasser jeweils aus dem Bodensee oder – das Landeswasser – vom Donauried. „Es gibt kein Lebensmittel, das so oft und genau kontrolliert wird, wie das Trinkwasser.“ Trinkwasser müsse gemäß der verpflichtenden Trinkwasserrichtlinie der Europäischen Union keimarm, frei von Krankheitserregern, kühl, geschmacklich neutral, farb- und geruchslos sein. „Zuständig sind die Versorger und die Gesundheitsbehörde. Ab der Wasseruhr ist es der Hausbesitzer.“ Mineralwasser müsse von ursprünglicher Reinheit sein und werde nicht behandelt, höchsten Eisen dürfe entfernt werden, und es muss staatlich anerkannt werden. Mitunter enthält es nicht mehr Mineralien als Tafelwasser, also abgefülltes Leitungswasser, das mal mit Sole, Mineralstoffen oder Kohlensäure angereichert wird.

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg bietet am Donnerstag, 17. Augusten, von 10 bis 11 Uhr einen weiteren Vortrag zum Thema „Durstlöscher Wasser“. Anmeldung unter ernaehrung@vz-bw.de oder per Telefon unter 0711/6691 211 montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr