Ende 2010 war ein Weltladen in Heumaden eröffnet worden. Er scheiterte an zu geringen Einnahmen und der zu hohen Miete. Foto: Rüdiger Ott

Das Thema fairer Handel ist im Stadtbezirk Sillenbuch etwas eingeschlafen. Das soll sich wieder ändern. In der jüngsten Sitzung informierte die Steuerungsgruppe Fairer Stadtbezirk über künftig Geplantes.

Sillenbuch - Sillenbuch ist fair, und das seit März 2014. Das Fairtrade-Siegel vergibt die Kölner Organisation Transfair an jene, die sich im besonderen Maße für fairen Handel einsetzen, Produkte anbieten oder Veranstaltungen ausrichten.

Im März 2016 ist der Bezirk für weitere zwei Jahre zertifiziert worden. Abgesehen von einem Orangenverkauf Ende September ist seither allerdings wenig Neues passiert, wie Volker Kleff, Mitglied der Steuerungsgruppe Fairer Stadtbezirk, in der die Lokale Agenda, die Bezirksverwaltung, die Kirchengemeinden und die Freunde des Fairen Handels zusammengeschlossen sind, in der jüngsten Plenumssitzung der Lokalen Agenda bekannte. „Es ist alles ein bisschen schwierig geworden hier oben“, sagte er. Neue Mitstreiter zu finden, sei ein Problem. Ein Selbstläufer sei das Thema Fairness nicht, bemängelte Volker Kleff.

Der Weltladen müsste 10 000 Euro erwirtschaften

Womöglich liegt das auch daran, dass die Idee vom eigenen Weltladen im Bezirk Anfang 2011 nach nur wenigen Monaten erst einmal wieder begraben werden musste. Ende 2010 war ein erstes kleines Geschäft dieser Art am Dorfplatz in Heumaden eröffnet worden. Das Projekt sei letztlich aber an zu geringen Einnahmen in Kombination mit der hohen Miete gescheitert, erinnert sich Volker Kleff.

Er und seine Mitstreiter haben die Hoffnung auf ein Geschäft indes noch nicht aufgegeben. Leerstände im Bezirk gibt es, jedoch seien die Mieten jener Objekte, die bislang besichtigt wurden, zu hoch. „1500 Euro können wir nicht aufbringen“, sagt er. Er hat errechnet, dass der Weltladen unter solchen Bedingungen 10 000 Euro erwirtschaften müsste, damit für die Erzeuger in den armen Ländern überhaupt noch etwas abfällt. Die Steuerungsgruppe bemüht sich daher schon seit geraumer Zeit um einen Sponsor, der das Vorhaben finanziell stützt.

Im Herbst gibt es eine Agenda-Präsentation

„Wir sollten nicht nachlassen, zu schauen. Wir brauchen einen Fixpunkt“, sagte auch das Agenda-Mitglied Volker Ruta in der Sitzung. Habe man erst die passenden Räume, komme auch das Personal. Ruta: „Da ist mir gar nicht bange.“

Einen neuen Energieschub für das Thema erhofft sich Volker Kleff von der Sillenbucher Meile im Sommer sowie vor allem von einer Agenda-Präsentation im Herbst. Die Ehrenamtlichen werden sich bei einer öffentlichen Veranstaltung im Riedenberger Augustinum mit Ständen und Infomaterial vorstellen.

Das Motto des Tages steht schon fest: „Von Rio nach Riedenberg“. Der Termin schwankt indes noch zwischen dem 21. und dem 28. September. So oder so: Beide Termine liegen innerhalb der bundesweiten fairen Woche, hat Volker Kleff festgestellt. „Da können wir auftrumpfen.“