Für zwei Kiefern kommt jede Hilfe zu spät: Sie sind abgestorben und müssen gefällt werden. Foto: privat

Für die Neubauten der SWSG auf der Rohrer Höhe sind vor wenigen Jahren Bäume gefällt worden – unter der Kritik der Anwohner. Und den verbliebenen Bäume scheint es auch nicht sonderlich gut zu gehen.

Rohr - Die Bäume gleichen einem Trauerspiel. „Die Eichen sehen aus wie im Herbst. Die Kiefer hat keine Nadeln mehr“, berichtet ein Anwohner der Rohrer Höhe. Er spricht von den Bäumen im Bereich Steig- und Thingstraße, auf dem die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) vor wenigen Jahren neue Wohnhäuser errichtet hat. Viele der einst stattlichen Bäume seien krank oder abgestorben. Auch der Rasen gleiche derzeit einem Acker.

Die Verantwortung für den schlechten Zustand der Bäume sieht der Bürger zumindest teilweise bei der SWSG, diese habe beim Bau der Wohnungen den Baumbestand nicht ausreichend geschützt. „Die fehlende Pflege und das trockene Wetter im April haben den Bäumen dann vermutlich den Rest gegeben“, sagt der Mann. Die SWSG entgegnet, dass man während der Baumaßnahme viel getan habe, um die Vegetation „bestmöglich“ zu schützen, etwa mit Wurzelschutz. Die Maßnahmen seien zudem von einem Baumgutachter begleitet worden.

Es müssen weitere Bäume gefällt werden

Die Gartenpflege falle in die Zuständigkeit der SWSG. Zuletzt sei sie Ende März ausgeführt worden. „In Kürze stehen weitere Baumpflegemaßnahmen an, wie beispielsweise Kronenpflege und Totholzbeseitigung“, sagt die Sprecherin Saskia Bodemer-Stachelski. Bewässert werden Bestandsbäume allerdings nicht.

Und es gibt Bäume, bei denen es mit der Kronenpflege nicht getan ist. „Neben diesen Standardpflegemaßnahmen müssen demnächst die zwei Kiefern an der Tiefgarageneinfahrt gefällt werden“, sagt die SWSG-Sprecherin. „Diese sind leider abgestorben und müssen aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden.“ Die kahlen Rasenstellen im Bereich der ehemaligen Straßenbaustelle an der Steigstraße erklärt sie mit dem bisher ziemlich trockenen Frühjahr. Deswegen sei das Saatgut nicht gut aufgekeimt.

Sollte sich dort auch nach der nächsten Feuchtperiode kein Gras zeigen, werde die Fläche überarbeitet. Bereits vor vier Jahren hatte der Anwohner kritisiert, dass die SWSG für die Neubauten zu viele der alten Bäume gefällt habe. „Sehr traurig ist das, wie die SWSG hier mit dem einmaligen Baumbestand auf der Rohrer Höhe umgegangen ist.“ Zwar seien neue Bäume gepflanzt worden, doch auch diese seien am Verdursten, berichtet der Mann.

Die Bewässerung der Neupflanzungen sowie ein weiterer Pflegegang fänden kurzfristig statt, sagt die SWSG. „Zurzeit ist lediglich die Bewässerung von Neupflanzungen für zwei Jahre vorgesehen“, so Bodemer-Stachelski. Aber: „Aufgrund der immer häufiger werdenden Hitzeperioden arbeitet die SWSG aktuell an einem erweiterten Bewässerungskonzept, dessen Ziel es ist, Neupflanzungen bis zu fünf Jahre nach der Pflanzung zu versorgen und Extremstandorte sowie Bestandsbäume dauerhaft nach Bedarf zu versorgen“, sagt die Sprecherin.

SWSG arbeitet an einem erweiterten Bewässerungskonzept

Der Rohrer Bürger hofft, dass die SWSG künftig besser für die Vegetation im Bereich ihrer Wohnbebauung sorgt. „Für die Bäume hier ist es vermutlich zumindest teilweise zu spät“, sagt er, „aber vielleicht kann man bei der SWSG was bezüglich zukünftiger Projekte erreichen“.