Vorsicht mit dem Leitungswasser: in Stuttgart-Nord gibt es Probleme mit einem Bakterium. Foto: dpa/Oliver Berg

Zwanzig Haushalte in Stuttgart müssen bei der Nutzung des Trinkwassers Vorsicht walten lassen. Ein Boden- und Wasserkeim ist die Ursache.

Stuttgart - Zwanzig Haushalten in einem kleinen Teil des Stadtbezirks Nord sind vom Wasserversorger Netze BW am Montag Vorsichtsmaßnahmen bei der Nutzung des Trinkwassers aus den Wasserhähnen ans Herz gelegt worden. Es geht um Wohnungen am nördlichen Ende der Robert-Mayer-Straße und des Eckhartshaldenwegs. Die Menschen in diesen Haushalten sollen vermeiden, dass das Wasser in offene Wunden und in Kontakt mit verletzten Schleimhäuten kommt. Außerdem soll Trinkwasser für Säuglinge und gesundheitlich geschwächte Menschen vor dem Verbrauch abgekocht werden. Eine generelle Notwendigkeit für das Abkochen gebe es aber nicht, erklärte die Netze BW.

Keim kann Entzündungen auslösen

Zu den Vorsichtsmaßnahmen aufgerufen wurde, weil in einer neu verlegten, aber noch nicht angeschlossenen Leitung das Bakterium Pseudomonas aeruginosa nachgewiesen worden war. Das ist ein weit verbreiteter Boden- und Wasserkeim, der in feuchten Umgebungen vorkommt. Er kann im Körper Entzündungen auslösen.

Nach dem Fund startete Netze BW Spülungen und Desinfektionen im Rohrnetz. Obwohl es für das Bakterium keinen gesetzlichen Grenzwert gebe, wolle man die Verunreinigung so schnell wie möglich beheben, teilte Netze BW mit. Wie lang die Rohre noch gespült werden müssen, kläre sich bei weiteren Messungen.

Vor wenigen Tagen mussten in Deizisau, Köngen und Wernau (Kreis Esslingen) bereits etwa 22 000 Einwohner das Wasser aus den Leitungen abkochen, weil es mit Kolibakterien verunreinigt worden war. Inzwischen ist das Problem beseitigt.