Auf dem Parkplatz hinter dem Ökumenischen Zentrum wurde wieder ein Altkleidercontainer aufgestellt. Foto: Janey Schumacher

Schon wieder steht ein Altkleidercontainer auf dem Parkplatz hinter dem Ökumenischen Zentrum – exakt an der Stelle, an der AWS-Mitarbeiter erst Ende November einen illegalen Behälter abgebaut hatten.

Neugereut - Die Anwohner des Flamingowegs sind verblüfft: Schon wieder steht ein Altkleidercontainer auf dem Parkplatz hinter dem Ökumenischen Zentrum in Neugereut. Der letzte, illegal aufgestellte Altkleidercontainer wurde an exakt derselben Stelle nach etwa einem halben Jahr, Ende November, von den Mitarbeitern des städtischen Eigenbetriebs Abfallwirtschaft (AWS) abgebaut. Nun wurde bereits der nächste Container aufgestellt. „Seit Ende Dezember steht der hier“, sagt ein Anwohner.

Wer den Container aufgestellt hat, ist jedoch – wie beim grünen Vorgängermodell – nicht zu erkennen. Lediglich der Hinweis „Altkleider und Schuhe“ ist auf einem Aufkleber zu lesen. Informationen zum Aufsteller oder Kontaktinformationen wurden nirgendwo angebracht. Der Verdacht liegt deshalb nahe, dass auch dieser illegal aufgestellt wurde. Die Stadt Stuttgart hat von dem erneuten Problem bereits erfahren. „Der Container wird in Kürze von den Kolleginnen und Kollegen der Fachabteilung überprüft und bei Bedarf entfernt“, sagt Martin Thronberens, Sprecher der Stadt.

Suche nach dem Urheber

Wann dies geschehen wird, ist jedoch noch unklar. Im Fall des Vorgängermodells hat dies gedauert. Der Grund: Die Aufsteller haben immensen Aufwand betrieben. Der Container war mit Stützen tief in der Erde verankert und konnte deshalb nicht so einfach von der Stelle bewegt werden. „Die Verankerung war von außen nicht zu sehen“, sagt Thronberens. Dies wurde erst beim Versuch, ihn anzuheben deutlich. Schließlich wurde der grüne Kasten am 19. November entfernt. Ob der neue, weiße Container wieder so fest in der Erde verankert ist, lässt sich auf den ersten Blick nicht beurteilen. Doch wer stellt die Container auf? Der Anwohner vermutet, dass es sich immer um die gleichen Personen handelt, die ihn leeren. Auch die Behörden haben bereits einen Verdacht zum Aufsteller, dem jetzt nachgegangen wird.

Dies ist im Übrigen nicht die einzige Masche, mit der dreiste Betrüger versuchen, Altkleider einzuzusammeln. Auch knallrote Mülltonnen, in Form und Größe identisch mit den Hausmülltonnen, tauchten in der Vergangenheit immer wieder im Stadtgebiet auf. Mit einem Aufkleber des Landeswappens und dem AWS-Logo versehen, sollte offenbar der Anschein erweckt werden, es handle sich um eine städtische Altkleidersammlung. Das Geschäft mit alten Kleidern ist ein Milliardenmarkt. Dementsprechend arbeiten die Betrüger, in der Regel kriminelle Banden, mit allen Tricks.