Geschätzte 18,3 Millionen Euro soll das Projekt verschlingen, gut und gerne vier Jahre soll das Ganze dauern. Das wird für Schüler und Lehrer eine Belastung, aber es muss sein. Foto: Caroline Holowiecki

Die Grundschule Heumaden und die Turn- und Versammlungshalle sind in die Jahre gekommen. Die Sanierung und der Neubau werden dem Bezirk aber einiges abverlangen.

Heumaden - Der Stadtbezirk Sillenbuch hat ein neues Megaprojekt vor der Brust. Dem örtlichen Bezirksbeirat sind am Mittwoch konkrete Zahlen für die Weiterentwicklung und Sanierung der Grundschule Heumaden inklusive der benachbarten Turn- und Versammlungshalle präsentiert worden, und die sind in ihren Dimensionen beachtlich. Geschätzte 18,3 Millionen Euro soll das Projekt verschlingen, gut und gerne vier Jahre soll das Ganze dauern.

„Wir haben geschluckt bei der Zeitschiene“, bekannte die Rektorin Petra Fix in der Sitzung. Immerhin heißt das, dass „mindestens eine Schülergeneration auf einer Baustelle lernen wird“. So formulierte Philipp Kordowich (CDU) die Bedenken vieler im Gremium. Tenor in der Sitzung: Die lange Bauzeit bereitet den Bezirksbeiräten über die Fraktionen hinweg Bauchschmerzen.

Langfristig wird die Schule wohl dreizügig

Sein muss es trotzdem. Das mehrteilige Gebäudeensemble – das älteste Haus ist von 1958 – entspricht in vielerlei Hinsicht nicht mehr den Anforderungen einer modernen Schule. Die ehemalige Grund- und Hauptschule, die seit einigen Jahren schon nur noch Erst- bis Viertklässler beheimatet, ist mittlerweile im zweiten Schuljahr eine Ganztagsschule. Aktuell gilt das für die Klassen eins bis drei. Die Eltern haben die Wahl, wie lang sie ihre Kinder betreut haben wollen, und „etwa die Hälfte der Eltern entscheidet sich für den Ganztag“, erklärte Petra Fix.

Demnach essen aktuell rund 80 Kinder jeden Tag im Schulhaus. Tendenz steigend. „Langfristig wird es im Stadtbezirk einen höheren Bedarf geben“, sagte Simon Christophery vom Schulverwaltungsamt. Sowohl im Rathaus als auch in der Schule geht man davon aus, dass in der Zukunft sämtliche Klassenstufen dreizügig laufen werden.

Der Sanierungsaufwand sei deutlich höher, als zunächst angenommen

Das heißt: Die in die Jahre gekommenen Klassenzimmer müssen umstrukturiert werden, eine vernünftige Mensa muss her, die Technik muss auf den neuesten Stand gebracht werden, auch die Sanitäranlagen, die Wärmeversorgung, die Barrierefreiheit, die Rettungswege und der Brandschutz sind zentrale Themen. „Der Sanierungsbedarf ist deutlich höher als zunächst angenommen“, resümierte Simon Christophery. Nicht zu retten ist die Turn- und Versammlungshalle nebenan, die von den Schülern, aber auch vielen Vereinen genutzt wird.

Dass die Sportstätte, die auch ein kleines Lehrschwimmbecken beinhaltet, abgerissen und neu gebaut werden soll, steht seit 2015 fest. Die Baugenehmigung liegt längst vor, war in der Sitzung zu hören. Allein hier rechnet die Stadtverwaltung nach den Worten von Stephan Herrmann vom Hochbauamt mit einer Bauzeit von zwei Jahren. „Ein komplettes Vorziehen vor die Schulmaßnahme werden wir nicht schaffen“, sagte er.

Wie viel Baustelle verträgt der Standort?

Arbeiten will man an der Straße Lange Morgen stückchenweise, und jetzt wird es vor allem darum gehen, wie man die Einzelmaßnahmen chronologisch anordnet, damit der Schulbetrieb möglichst wenig gestört wird. „Wir müssen schauen, wie viel Baustelle können wir dem Standort zumuten“, sagte Stephan Herrmann. Nach aktuellem Stand wäre denkbar, dass man zuerst der Turn- und Versammlungshalle zu Leibe rückt. Der Baustart für einen Neubau könnte im Sommer 2023 sein.

Im ersten Quartal 2024 könnte auch der Startschuss für den ersten Bauabschnitt an der Schule fallen. Dort will man sich vor allem dem Thema Mensa zuerst widmen. Am 6. und 7. Oktober müssen noch zwei Gemeinderatsausschüsse ihre Beschlüsse für die Planungen fassen.