Die Arbeiter stehen in luftiger Höhe in einer Art Container-Gondel, die von einem 350 Tonnen schweren Kran gehoben wird. Foto: Andreas Rosar/Fotoagentur-Stuttgart

Mit etwas Fantasie erinnert das an Lego: In Stuttgart-Feuerbach wird ein 50 Meter hoher Kamin aus Backsteinen mit Hand abgetragen – eine Sprengung in dem dicht bebauten Areal ist ausgeschlossen.

Stuttgart - Bei diesem Auftrag sind Nerven und Geduld gefragt: In schwindelerregender Höhe tragen Arbeiter einen 50 Meter hohen Kamin in Stuttgart-Feuerbach von Hand ab. Backstein für Backstein schrumpft der rote Turm in der Sieglestraße 33.

Die Karl-Gruppe aus Niederbayern erhielt von der Firma Dibag den Auftrag für den Handabbruch des ziegelgemauerten Schornsteins. „Eine Sprengung des Kamins war wegen der unmittelbar angrenzenden Bebauung nicht möglich“, sagt Baustellenkoordinator Josef Bauer von der Karl-Gruppe.

350 Tonnen schwerer Kran hebt Container-Gondel

Am Donnerstagmittag haben die Arbeiten begonnen, am kommenden Dienstagabend soll der Turm dann komplett verschwunden sein. „Stein für Stein tragen wir den Kamin von oben nach unten ab. Das ist eine langwierige Sache, aber angesichts der bestehenden Verhältnisse nicht anders möglich.“ Der Grund für den Abriss: „Der Turm war baufällig und wäre nicht mehr durch den TÜV gekommen.“

Die Arbeiter stehen in luftiger Höhe in einer Art Container-Gondel, die von einem 350 Tonnen schweren Kran gehoben wird. Bis zum Samstagnachmittag waren bereits 25 Meter Turm abgetragen. Weil der Turm nach unten hin aber breiter und massiver werde, steht laut Baustellenkoordinator Bauer das schwierigste aber noch bevor.