Im Bezirksrathaus wurde mit den Armen gerudert und auf der Stelle gejoggt. Foto: Baur

Ungewöhnliche Atmosphäre im Degerlocher Bezirksrathaus: Beim Neujahrsempfang konnten sich die Gäste nicht gemütlich zurücklehnen, sondern mussten selbst aktiv werden. Zu Liedern wie „Schifoan“ und „Es lebe der Sport“ wurde im Sitzungssaal gesportelt.

Degerloch - Wie man mit Bewegung jung ins Alter kommt, das hat der Sportwissenschaftler Sigurd Hägele am Donnerstag den Gästen des Degerlocher Neujahrsempfangs im Bezirksrathaus verraten. Wer aber dachte, sich gemütlich zurücklehnen und theoretischen Ausführungen lauschen zu können, hatte die Rechnung ohne Hägele gemacht.

Der verwandelte den Sitzungssaal zunächst einmal minutenlang in eine kleine Turnhalle, indem er das Publikum zu allen denkbaren Verrenkungen und Lockerungsübungen animierte. Motivationsprobleme bei den Gästen gab es nicht, kollektiv wurde mit den Armen gerudert und auf der Stelle gejoggt.

Musikalische Hilfe holte sich Hägele dabei beim Duo Yahoo, bestehend aus Franz Barth und Toni Schulze, das den sportlichen Abend bereits thematisch passend mit den Songs „Schifoan“ und „Es lebe der Sport“ eingeleitet hatte.

Sport hilft, Schmerzen zu lindern

Nach dem Aufwärmprogramm warb Hägele in seinem Vortrag dafür, mehr Sport zu treiben. Das müsse nicht gleich ein Marathon sein. „Entscheidend ist, dass man regelmäßig was macht“, so der Sportwissenschaftler. Bewegung sei das beste Anti-Aging-Mittel, sei besser als jedes Medikament und jeder operative Eingriff. Sie führe zu besserem Schlaf, wirke der Alterung der Zellen entgegen und fördere die Knochenbildung.

Stets gelte der Grundsatz „Gut ist, was möglich ist und Spaß macht“, so Hägele. Er kritisierte die gängige Praxis der Ärzte, viel zu selten Bewegung als Therapie zu verschreiben – dabei helfe Sport nicht selten dabei, Schmerzen zu lindern.