Die Bewohner seien vorab über die Räumung informiert worden, teilt die Stadt mit. Foto: Archiv Götz Schultheiss

Die beiden Häuser in Stuttgart-Degerloch haben große Wellen geschlagen. Eine Frau hatte dort Übernachtungsmöglichkeiten an Südosteuropäer vermietet, mit den Nachbarn gab es viele Konflikte. Nun wurden die Gebäude geräumt.

Degerloch - Die Landeshauptstadt Stuttgart und das Polizeipräsidium Stuttgart haben am Mittwoch, 30. September, bekannt gegeben, dass zwei Häuser an der Reutlinger Straße im Stadtbezirk Degerloch geräumt worden seien. Im Vorfeld hatte es wiederholt Beschwerden von Anwohnern gegeben. Die Gründe dafür waren Vermüllung, aggressives Betteln sowie Ruhestörungen durch die Bewohner aus den beiden Häuser. Der Hauseigentümerin wurde eine weitere gewerbliche Zimmervermietung untersagt.

Denn genau so stufte die Stuttgarter Stadtverwaltung die Lage ein: Die Frau hatte nach eigenen Angaben zehn Euro pro Nacht von den Leuten genommen. Damit sei sie ein Beherbergungsbetrieb. Es handelte sich mehrheitlich um Südosteuropäer, die ihren Lebensunterhalt offenbar mit Betteln verdient und an der Reutlinger Straße genächtigt haben.

„Die Situation hatte sich zugespitzt“

Der Degerlocher Bezirksvorsteher Marco-Oliver Luz hatte sich für eine schnelle Lösung des Problems eingesetzt. Er sagte: „Die Situation hatte sich in den vergangenen Wochen zugespitzt. Ich hoffe, dass nun wieder Ruhe in die Reutlinger Straße einkehren kann.“

Das Sozialamt der Stadt Stuttgart hatte gemeinsam mit einem Träger der freien Wohnungsnotfallhilfe im Vorfeld der Räumung Kontakt zu den rund 50 Bewohnern der beiden Degerlocher Häuser aufgenommen. Die Bewohner seien persönlich über die anstehende Räumung sowie über mögliche Perspektiven informiert worden, bei Bedarf seien ihnen zudem Beratung und Unterstützung von der Stadt in Aussicht gestellt worden.