Eine vermeintliche Schlange, eine scharfe Bombe und Gold auf dem Spielplatz – das Jahr 2018 war aus polizeilicher Sicht sehr aufregend. Foto: dpa/ Alexander Stoll/ Bundesbank

Man könnte meinen, dass die Polizei bereits alles gesehen hat. Doch auch in diesem Jahr gab es kuriose Fälle, die nicht nur die Stuttgarter Beamten, sondern auch unsere Leser verwundert haben.

Stuttgart - Einbrüche, Taschendiebstähle und Verkehrsunfälle gehören leider zum Alltag der Stuttgarter Polizeibeamten. Zur reinen Routine wird der Beruf trotzdem nie. Das könnte an so manch kuriosen Vorfällen liegen, die im Jahr 2018 sowohl bei den Beamten, als auch bei unseren Polizeireportern für große Verwunderung gesorgt haben. Zum Jahresende hat unsere Redaktion die zwölf kuriosesten Meldungen aus dem vergangenen Jahr zusammengestellt.

Gestohlener Kran aus Stuttgart taucht in Ägypten auf

Gestohlene Baugeräte stehen bei der Polizei auf der Tagesordnung. Immerhin sind die meisten Baustellen nachts dunkel und unbewacht. Dass aber ein 48 Tonnen schwerer Kran von einem auf den anderen Tag verschwindet, damit hätte ein Unternehmen aus Obertürkheim nicht gerechnet. Fast drei Monate, von März bis Juni 2018, war der Kran spurlos verschwunden, dann wurde er gefunden – im ägyptischen Alexandria. Wie der Lastentransport dorthin kam, konnte noch immer nicht geklärt werden. Die Polizei geht davon aus, dass Fachmänner am Werk waren.

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Stuttgart rätselt: Wer ist die Unbekannte?

Auch der folgende Fall warf über mehrere Tage hinweg viele Fragen auf: Ende Juli 2018 ist eine Frau mittleren Alters auf der Autobahn 8 aufgelesen worden. Die Beamten brachten sie in Sicherheit. Doch wer sie war und wo sie hin wollte, blieb zunächst ein Rätsel. Zwölf Tage lang sagte die Unbekannte kein Wort. Dann brach sie ihr Schweigen und nannte eine Adresse in Rumänien. Inzwischen sollte sie wieder zuhause sein.

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Gefährliche Schlange in Stuttgart-Ost?

Beim Blick unter ihre Terrassendiele bekam es eine Frau aus dem Stuttgarter Osten mit der Angst zu tun. Wegen einer vermeintlichen Schlange rief sie im Juli die Feuerwehr. Auch die Polizei rückte an. Dann die Entwarnung: Es handelte sich lediglich um eine Tigernacktschnecke. Das Tier sei in Europa weit verbreitet und könne bis zu 20 Zentimeter lang werden, erklärte die Polizei.

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Dealer dreht sich seinen Joint vor dem Polizeirevier

Er hätte sich kaum einen schlechteren Platz aussuchen können, um gemütlich einen Joint zu rauchen: Ein 38-Jähriger wurde im Juli von den Beamten festgenommen, weil er das Marihuana direkt vor dem Polizeirevier in der Christophstraße in Stuttgart-Mitte konsumierte. Als sie den Mann durchsuchten, fanden die Beamten zudem Kokain, Ecstasy und 1000 Euro Bargeld. Er wurde einem Haftrichter vorgeführt.

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Jugendlicher findet Goldschatz

Ein 14-Jähriger hat im August einen Sack voller Gold gefunden. Er hatte sich auf dem Spielplatz an der Dillmannstraße in Stuttgart-West vergnügt und den Beutel mit Münzen und Barren entdeckt. Behalten durfte er seinen Schatz nicht lange, denn die Mutter brachte den wertvollen Fund zur Polizei. Eine Außenstelle der Deutschen Bundesbank bestätigte, dass das Gold echt war. Wem es gehört, ist noch immer nicht klar.

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Parkplatzbesitzer rastet aus

Weil sie ihr Auto auf seinem angemieteten Parkplatz abgestellt hat, ist ein 42-Jähriger handgreiflich geworden. Er soll auf den weiß lackierten Wagen der 52-Jährigen eingeschlagen und ihn mit Kakao beschmiert haben. Warum er ausgerechnet zu der süßen Versuchung griff, konnte sich auch die Polizei nicht erklären. Als er die Frau auch noch angehen wollte, griffen Passanten ein.

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Einbrecher schläft vor seinem Tatort ein

Ein 45-Jähriger ist im September nachts in eine Imbissbude in Bad Cannstatt eingebrochen. Dort hatte der Betrunkene offensichtlich seine Schuhe mit denen eines Mitarbeiters ausgetauscht. Dann ist er vor dem Laden eingeschlafen. Die Polizei fand ihn mehrere Stunden später und weckte ihn. Die neuen Schuhe hatte er noch an den Füßen.

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Frau führt illegale Schönheits-OPs durch

Eine Zeugin erzählte der Polizei von unerlaubten kosmetischen Behandlungen. Als die Beamten in der benannten Disco auf der Theodor-Heuss-Straße ankamen, bot sich ihnen ein skurriles Bild. Überall sollen benutzte Hyaluron-Spritzen gelegen haben. Gegen die vermeintliche Schönheitschirurgin wurde wegen Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz ermittelt.

>> Lesen Sie hier: Frau soll unerlaubt Anti-Falten-Mittel gespritzt haben

Süßigkeiten zum Frühstück

Von Naschereien träumte ein achtjähriges Mädchen aus Stuttgart im Oktober. Also schlich sie sich in aller Frühe im Schlafanzug aus dem Haus in einen benachbarten Laden und packte sich die Taschen voll mit Schokolade. Eine Mitarbeiterin alarmierte die Polizei. Die Beamten brachten das Mädchen zurück zu ihren Eltern.

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Audi bleibt im Boden stecken

Schockiert war ein Autofahrer, der Mitte November plötzlich in frisch gegossenem Beton stecken blieb. Offenbar waren die Absperrungen verrutscht und die Straße stand dem Audi-Fahrer offen. Er fuhr geradewegs in den flüssigen Beton und kam nicht mehr heraus. Glücklicherweise konnte sein Auto befreit werden, bevor der Bodenbelag trocknete.

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Acht Verletzte nach Drogen-Kuchen

Eine Geburtstagsparty nahm Anfang Dezember in Stuttgart-Degerloch ein jähes Ende. Neun Menschen zwischen 30 und 37 Jahren hatten sich getroffen. Einer davon hatte einen Kuchen dabei, in den Drogen eingebacken waren. Acht der neun Betroffenen mussten nach dem Verzehr ins Krankenhaus. Einige sollen sogar bewusstlos gewesen sein.

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Dachdecker bringt scharfe Bombe zur Polizei

Für die zwölfte kuriose Polizeimeldung sorgte ein Dachdecker erst vor einigen Wochen. Statt die Polizei zu rufen, lud er eine bei Bauarbeiten gefundene Bombe einfach schnurstracks ins Auto und fuhr zu den Beamten nach Bad Cannstatt. Denen wurde etwas mulmig zumute, als sie von dem Mitbringsel im Kofferraum hörten. Denn die Flammstrahlbombe war, wie ein Experte feststellte, noch scharf.

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