Paul Strähle schwebt um 1920 mit seiner Halberstad über dem Cannstatter Wasen. Foto: Strähle

Das Flugtaxi Volocopter wird am Samstag über den Wasen schweben. Eine Erinnerung an jene Zeiten vor gut 100 Jahren, als der Wasen noch als Flugplatz diente.

Stuttgart - Das Volksfest steht hier, ab und an ein Zirkus, ansonsten kann man Autos parken, so kennen die Stuttgarter den Cannstatter Wasen. Aber er hat eine wechselvolle Geschichte: Der Wasen war Sportplatz, Übungsgelände fürs Militär, Festplatz, aber auch Flugplatz. Er taugte dafür, weil er vor allem eines war: Eine riesengroße leere Fläche. „Nach der Einhegung des Neckars war er als Überschwemmungsgebiet nicht mehr nötig“, sagt Herbert Medek, Leiter der unteren Denkmalschutzbehörde und Autor eines Buches über die Geschichte des Wasens, „im 19. Jahrhundert fand nicht nur das Volksfest erstmals statt, es kam auch das Militär.“ Denn dem König war es nicht recht, dass es so geknallt hat in der Stadt, wenn seine Grenadiere übten. Medek: „Also schickte er sie auf den Wasen, dort wurden Manöver veranstaltet.“ Und dann entdeckten die Pioniere der Luftfahrt die große Wiese.