Die Arbeiten für das Großprojekt Stuttgart 21 sind, wie hier in der Nähe des Pragtunnels, im Gang Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Am 4. Februar soll der frühere Bundestagsabgeordnete Georg Brunnhuber (CDU) den Unternehmer Wolfgang Dietrich als hauptamtlichen Sprecher für das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm ablösen.

Stuttgart - Am 4. Februar soll der frühere Bundestagsabgeordnete Georg Brunnhuber (CDU) den Unternehmer Wolfgang Dietrich als hauptamtlichen Sprecher für das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm ablösen. Die Wahl steht auf der Tagesordnung des Vereins Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Mit der Personalie könnte das Land seine bisher ruhende Mitgliedschaft im Verein wieder aufnehmen. „Wir wollen einen Neuanfang versuchen“, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Es gebe aber noch keine abschließende Entscheidung.

Brunnhuber (66) war bis Ende 2014 Cheflobbyist der Bahn und Sonderbeauftragter von Bahn-Chef Rüdiger Grube. Er hat seit Anfang Januar Gespräche mit dem Projektchef Manfred Leger, Dietrich, Regionalpräsident Thomas Bopp und weiteren an Stuttgart 21 Beteiligten geführt und ist einziger Kandidat für die Dietrich-Nachfolge.

Der Verein ist bisher sowohl für die Ausstellung im Bahnhofsturm und die Pressearbeit für Stuttgart 21 sowie die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm verantwortlich. Mit dem Wechsel im Amt des Sprechers sollen Veränderungen in der Satzung vollzogen werden. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit soll künftig wie bei anderen Bahnprojekten in der Republik direkt vom Schienenkonzern geleistet werden. Sie würde damit an Manfred Leger geknüpft.

Die „Gesamtdarstellung des Projekts“ bleibe aber beim Verein, heißt es bei den Mitgliedern. Neben der Deutschen Bahn AG und zwei DB-Tochterunternehmen gehören Stadt und Verband Region Stuttgart sowie das Land dem Verein an. Das Land lässt allerdings seit dem Regierungswechsel zu Grün-Rot seine Mitgliedschaft ruhen und zahlt auch nicht mehr. Der Beitrag der Stadt liegt bei jährlich 300 000 Euro. Würde das Land wieder ein stimmberechtigtes Mitglied in den Verein entsenden, müsste auch wieder Geld fließen. Aus der Vergangenheit gibt es noch gegenseitige Forderungen.