Der grüne Oberbürgermeister von Stuttgart, Fritz Kuhn, fordert mehr Tempo beim Bau des neuen Hauptbahnhofs in der Landeshauptstadt. (Symbolbild) Foto: dpa

Lange Zeit war ein Gegner des Bauvorhabens Stuttgart 21 – nun drückt Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn auf die Tube: Er fordert mehr Tempo.

Stuttgart - Der grüne Oberbürgermeister von Stuttgart, Fritz Kuhn, fordert mehr Tempo beim Bau des neuen Hauptbahnhofs in der Landeshauptstadt. „Das darf jetzt nicht immer weiter hinausgezögert werden, wir brauchen die freiwerdenden Gleisflächen“, sagte Kuhn im Interview. Kuhn war lange ein Gegner des Vorhabens Stuttgart 21 gewesen. Eigentlich sollten die Bauten, bei denen der Bahnhof unter die Erde verlegt und gedreht wird, 2021 abgeschlossen sein. Jetzt gehen die Verantwortlichen von 2025 aus.

Die Baumaßnahmen zu Stuttgart 21 sind aus Sicht des Oberbürgermeisters ein „Riesenstress“, die Stadt und die Region würden dadurch belastet. So gebe es zum Beispiel mehr Staub in der Luft. „Also ich sage: Die Bahn soll schnell und gut bauen, sie soll sicher bauen - sie baut ja auch Tunnel im Anhydrit, was nicht ganz einfach ist“, erläuterte der 63-Jährige. Die Stadt Stuttgart will die Gleisflächen, die durch den Umbau frei werden, auch für den Wohnungsbau nutzen.

Stuttgart 21 - interaktive Timeline

In unserer interaktiven Timeline beleuchten wir die Geschichte des "Jahrhundertprojekts" Stuttgart 21 - von der Idee 1988 bis heute.

 

Zur Timeline

Unklarheit über gesteigerte Kosten

Offen ist, wer mehrere Milliarden an Kostensteigerungen trägt. Es existiert eine Vereinbarung über 4,5 Milliarden Euro Gesamtkosten. „Jetzt ist die Bahn mit allen Risikopuffern bei 8,2 Milliarden Euro - also fast das Doppelte“, sagte Kuhn. Die Bahn möchte, dass andere Beteiligte wie das Land und die Stadt sich beteiligen. Kuhn hat wiederholt gesagt, er sehe den Bund als Eigentümer der Bahn in der Pflicht. Die Stadt wolle keine Mehrkosten bezahlen.