„Ohne geologisches Gutachten keine Genehmigung“ – darin sind sich Franz Untersteller und die Bürgerinitiative im Kernerviertel einig. Foto: dpa

Die Bahn wird ihr Grundwassermanagement nur in Gang setzen dürfen, wenn sie die Gefahrlosigkeit für das Kernerviertel nachweist. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs einer lokalen Bürgerinitiative bei Landesumweltminister Franz Untersteller.

S-Mitte - Die Bahn wird ihr Grundwassermanagement nur in Gang setzen dürfen, wenn sie die Gefahrlosigkeit für das Kernerviertel nachweist. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs einer lokalen Bürgerinitiative beim Landesumweltminister Franz Untersteller. „Die Bahn muss den Nachweis liefern, dass ihre Arbeiten unbedenklich sind“, sagt Unterstellers Pressesprecher Ralf Heineken. „Sonst wird nicht genehmigt.“ Bisher liege dem Ministerium kein geologisches Gutachten vor.

Wie berichtet, hat sich im Kernerviertel eine rund 100köpfige Anwohnerinitiative gegründet, die wegen der Arbeit im Untergrund um die Sicherheit am Ameisenberg fürchtet. Vor allem wegen des Grundwassermanagements könne es zu Hangrutschen kommen. Das ist das Hauptargument der Anwohnergruppe, die fordert, was Untersteller zugesichert hat: Das Grundwassermanagement darf nicht in Betrieb genommen werden, ohne dass die Bahn ein geologisches Gutachten vorlegt.

Umweltminister hört sich die Sorgen der Bürger an

„Der Minister nimmt unser Anliegen sehr ernst und unterstützt unsere Forderungen voll und ganz“, sagte Frank Schweizer, der Sprecher der Initiative. Das eineinhalbstündige Gespräch mit sieben Aktivisten, nicht nur aus dem Kernerviertel sondern auch aus Bad Cannstatt, sei „sehr angenehm und sachbezogen“ verlaufen. Neben Untersteller saßen fünf Fachbeamte und ein Jurist am Tisch.

Dass der Landesumweltminister sich die Sorgen von Bürgern anhört, ist kein Einzelfall, allerdings auch nicht alltäglich. „Bei Bedarf tun wir das gern“, sagt Heineken. „Aber das ist keine regelmäßige Einrichtung“. Bisher hat Untersteller Bürgerinitiativen eher im größeren Zusammenhang einen Termin in seinem Ministerium geben lassen. Zu Gast waren beispielsweise Gruppen aus den Atomstandorten Neckarwestheim und Obrigheim, die ihre Sorgen im Zusammenhang mit der Energiewende erklären wollten.