Der Stuttgarter Flughafen soll mit dem Projekt Stuttgart 21 an das Schienennetz angeschlossen werden. Die Pläne dafür gehen jetzt an das Eisenbahn-Bundesamt Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Das Regierungspräsidium hat seine Empfehlungen zum Bau des Flughafenanschlusses beim Projekt Stuttgart 21 an die Genehmigungsbehörde Eba gegeben. Sie soll den Brandschutz nochmals unter die Lupe nehmen.

Stuttgart - Das Regierungspräsidium Stuttgart (RP) hat seine Bewertung zu dem von der Bahn AG geplanten Streckenbau und dem Bau eines unterirdischen Haltepunktes am Flughafen Stuttgart abgeschlossen. Die neue Infrastruktur ist Teil des Projekts Stuttgart 21 (Abschnitt 1.3 a). Sie umfasst die zweigleisige Station unter der Messe-Piazza, den Tunnel von der freien Strecke unter den Messehallen zum Tiefbahnhof und von diesem zurück zur nach Ulm führenden Neubaustrecke, die an der A 8 entlang gebaut werden soll.

Um die Strecke zu realisieren muss bei Plieningen ein Stück neue Landesstraße entstehen. Nicht in den Plänen enthalten ist der Anschluss der aus Singen kommenden Gäubahn an den Flughafen. Den Abzweig von Böblingen über die Rohrer Kurve auf die bestehenden S-Bahn-Glesie zum Flughafen (Abschnitt 1.3 b) hat die Bahn planerisch abgekoppelt. Der Flughafen-Anschluss an die ICE-Strecke nach Ulm soll bis Ende 2021 realisiert werden, der für die Gäubahn ein oder zwei Jahre später. Für ihn braucht die Bahn ein eigenes Genehmigungsverfahren. Für den Abschnitt 1.3 a gebe es „keine unüberwindbaren Hindernisse“, so das Regierungspräsidium. Es hat diverse Einsprüche von Anliegern und der Kommune Leinfelden-Echterdingen betrachtet. Regierungspräsident Johannes Schmalzl empfiehlt dem Eisenbahn-Bundesamt (Eba), das letztlich entscheidet, aber „eine Überprüfung des Brandschutzes und von Teilen des Lärmgutachtens“.

Extremer Zeitdruck für Flughafenanschluss

Die neue zweigleisige Station liegt rund 27 Meter unter der Messe-Piazza am Haupteingang zu den Hallen. Brandschutz und Entrauchung waren ein Streitpunkt bei der öffentlichen Erörterung der Pläne und der Einwendungen dagegen. Der Bericht der Behörde (www.rp-stuttgart.de) hat 330 Seiten. Bahn-Infrastrukturvorstand Volker Kefer hatte im November 2015 bei der jüngsten Sitzung des Lenkungskreises zu Stuttgart 21 betont, dass eine abschließende Genehmigung des Eba bis März 2016 vorliegen muss, wenn die Infrastruktur am Flughafen zeitgleich mit der Strecke nach Ulm und dem neuen Stuttgarter Hauptbahnhof in Betrieb genommen werden soll.

Die Bauzeit für die Tunnel und den unterirdischen Halt sind mit dreieinhalb Jahren veranschlagt und gegenüber früheren Plänen bereits gekürzt worden.In Bahnunterlagen aus dem Jahr 2013 ist von einer zwingend nötigen Baufreigabe im Februar 2015 die Rede, wenn der Termin der Inbetriebnahme Ende 2021 gehalten werden soll. Für den Anschluss der Gäubahn wird mit knapp vier Jahren Bauzeit gerechnet. Die Arbeiten sollten spätestens im September 2016 beginnen. Dieser Zeitplan wurde Firmen bei einer Infoveranstaltung zu ausstehenden Vergaben genannt.