Der Bohrkopf der Maschine, mit deren Hilfe der Fildertunnel für S 21 gebaut wird, auf dem Weg in die Nachbarröhre. Foto: DB PSU

Die Bahn hat tief unter der Gerokstraße ein 1400 Tonnen schweres Bauteil der Maschine gewendet, mit deren Hilfe der Fildertunnel bei Stuttgart 21 gebaut wird. Im Herbst soll sich die dann wieder zusammengesetzte Maschine auf ihre letzte Fahrt machen.

Stuttgart - Gut 70 Meter unter dem Niveau der Gerokstraße hat die Bahn damit begonnen, die Tunnelbohrmaschine zu wenden, mit deren Hilfe die beiden Röhren vom und zum Flughafen gebaut werden. Dafür war ein zwölf Meter hoher und bis zu 13 Meter breiter Hohlraum aus dem Berg gesprengt und gebaggert worden. In dieser sogenannten Kaverne wird die 2000 Tonnen schwere Maschine um 180 Grad gewendet, um den letzten rund 3400 Meter langen Abschnitt in Richtung Flughafen zu bohren.

Filderröhre wird der drittlängste Tunnel Deutschlands sein

Für das Manöver unter Tage wird die 120 Meter lange Maschine in mehrere Teile zerlegt. Das erste Bauteil, der sogenannte Bohrkopf, hat nun die Kurve gekriegt. Das 1400 Tonnen schwere Stück wurde auf mit Stickstoff gefüllten Kissen platziert und von einer Röhre in die andere bugsiert. Dort steht sie nun für die finale Bergfahrt parat. Die soll in diesem Herbst beginnen und führt auch unter dem Fernsehturm hindurch – mit einem vertikalen Abstand von knapp 230 Metern.

Ehe es so weit ist, müssen aber auch noch die sogenannten Nachläufer gewendet werden. Das sind die auf mehrstöckigen Wagen gelagerten technischen Geräte und Vorräte, die den kontinuierlichen Betrieb der Maschine gewährleisten. Mit rund 9,5 Kilometer wird die Filderröhre später einmal der drittlängste Bahntunnel in Deutschland sein.