Der Rettungsschacht wird gebaut zwischen den Tunnelröhren, die nach Bad Cannstatt und zum Rosenstein führen. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Planungen für den Rettungsschacht haben ein Jahr gedauert. Und auch der Bau wird Zeit brauchen – weil in der Nähe der Juchtenkäfer lebt und deshalb spezielle Baumschutzzäune errichtet werden mussten.

Stuttgart - Normalerweise benötigt die Vorplanung für einen Rettungsschacht circa sechs Wochen. Bei diesem, der am Rand des Rosensteinparks derzeit entsteht, dauerte es ein ganzes Jahr. „Im Vorfeld mussten wir viele Bodenleitungen umverlegen“, erklärte Sebastian Heer, Teamleiter bei der Deutschen Bahn und zuständig für den Tunnelbau Bad Cannstatt. Außerdem seien diverse Umweltschutzmaßnahmen, beispielsweise ein spezieller Baumschutzzaun wegen der Juchtenkäfer und eine insektenfreundliche Beleuchtung, nötig gewesen. Durch den relativ kleinen Durchmesser von 6,5 Meter könne außerdem nur ein Mini-Bagger den Aushub vornehmen – all das koste sehr viel Zeit.

Zehn Meter ist der Schacht bereits tief

Der Rettungsschacht liegt zwischen den Röhren, die nach Bad Cannstatt und zum Rosenstein führen, und soll 25 Meter tief werden. Zehn Meter sind bereits ausgehoben. Bei Gefahr sollen Fahrgäste maximal 250 Meter zum Rettungsschacht zurücklegen müssen, das sei gesetzlich vorgegeben, sagte Heer. Da die Tunnelröhren der S-Bahn und des Fernverkehrs übereinander liegen, müssen die Passagiere circa 15 Höhenmeter laufen, alle anderen circa zehn Meter, um an die frische Luft zu gelangen. Die Kosten für den Bau belaufen sich auf drei Millionen Euro, im Sommer 2021 soll der Rohbau fertig sein.