Gute Nachricht von den Forschern des Iges-Instituts: Nach dem Ende der Schulferien werden die Corona-Fallzahlen wieder deutlich sinken. Foto: picture alliance/dpa/Marijan Murat

Eine aktuelle Studie des IGES-Instituts zeigt, dass die Corona-Infektionen in Deutschland in den kommenden vier Wochen deutlich sinken werden. Und auch den Grund für den Anstieg nennt der Bericht.

Berlin - Die Zahl der Corona-Infektionen wird in den kommenden vier Wochen wieder deutlich zurückgehen. Das ist das wichtigste Ergebnis einer aktuellen Studie des Iges-Instituts, die unserer Redaktion vorliegt. „Zu rechnen ist mit einem maximalen Rückgang der Häufigkeit von Corona-Neuinfektionen auf das Niveau vor den Ferien“, heißt es in der Studie, die an diesem Dienstag offiziell vorgestellt werden soll.

Das Iges-Institut rechnet „bundesweit mit rund 850 Corona-Neufällen pro Tag“. Grund für den zu erwartenden Rückgang ist die starke Abhängigkeit der Fallzahlen „von Corona-Infektionen, die während der Schulferien in Risikogebieten erworben wurden“, heißt es in der Studie, die von Professor Bertram Häussler geleitet wurde.

Tatsächlich zeigt die Studie, die sich auf Auswertungen der Lageberichte des Robert-Koch-Institutes stützt, dass infizierte Reiserückkehrer die Hauptträger des Anstiegs der Zahlen waren. So stellt die Studie fest, „dass für die 34. Kalenderwoche (17. – 23. August) 49 Prozent aller Neufälle mit ermittelten Infektionsort auf einen Ort im Ausland entfielen“.

Wenn der Infektionsort im Ausland liegt, fanden die Infektionen zu zwei Dritteln in Balkanländern statt. Eine Auswertung der Kalenderwochen 25 bis 36 zeigt, dass die Infektionen überwiegend im Kosovo (22 Prozent), Kroatien (18 Prozent), Serbien und Montenegro (19 Prozent) stattfanden. Mit 13 Prozent lag auch der Anteil der Türkei bemerkenswert hoch. Dagegen spielen klassische Ferienländer wie Spanien (5 Prozent), Italien (2 Prozent) oder Österreich (2 Prozent) kaum eine Rolle.

Winter könnte den Trend bremsen

Die Zahlen korrespondieren nach den Analysen des Iges-Instituts mit der Tatsache, „Stadt- und Landkreise mit hohem Ausländeranteil am Ferienende besonders starke Anstiege der Fallhäufigkeit zeigen“. In der Studie heißt es, dass „die enge Beziehung zwischen dem Ausländeranteil und der Fallhäufigkeit“ sich auch auf Bundeslandebene über einen längeren Zeitraum zeige.

So rangieren die fünf östlichen Bundesländer sowohl beim Ausländeranteil als auch bei der Fallhäufigkeit am unteren Ende. „Zum anderen zeigt sich, dass unter den Bundesländern mit hohem Ausländeranteil und hoher Fallhäufigkeit mit Ausnahme der Stadtstaaten die vier bevölkerungsreichsten Bundesländer Hessen, Baden-Württemberg, NRW und Bayern sind“, heißt es in der Studie.

Die Studienmacher befürchten, dass der sinkende Trend nicht anhalten wird. „Mittelfristig muss allerdings befürchtet werden, dass das Ende des warmen Wetters zu einer wesentlichen Zunahme von Begegnungen in geschlossenen Räumen führen wird und damit zu einer erneuten Erhöhung der Fallzahlen“, heißt es in der Analyse.