„Die Pandemie verstärkt bestehende soziale Schlagseiten“, erklärte die wissenschaftliche Direktorin des WSI-Instituts, Bettina Kohlrausch. (Symbolbild) Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Sorgen der Bürger um die wirtschaftliche Lage und den gesellschaftlichen Zusammenhalt haben sich verschärft. Als Folge hat auch die Zustimmung zum Krisen-Management der Bundesregierung abgenommen.

Düsseldorf/Frankfurt - In der Corona-Krise verschärfen sich die Sorgen der Bürger um die eigene wirtschaftliche Lage und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Im November berichteten bereits 40 Prozent der Befragten von eigenen Einkommenseinbußen, lautet eines der Ergebnisse einer am Montag veröffentlichten Auswertung der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung. Im Juni hatten das erst 32 Prozent gesagt.

In der mittlerweile dritten Welle der Arbeitnehmerbefragung zeigte sich erneut, dass Menschen mit niedrigen Einkommen häufiger von Einbußen betroffen sind als solche mit hohen Einkommen. Mehr als jeder zweite Beschäftigte mit einem Monatseinkommen von bis zu 1500 Euro hat bereits Einschnitte erlebt, während oberhalb von 2000 Euro nur gut jeder Dritte bereits die Krise im eigenen Geldbeutel spürt. „Die Pandemie verstärkt bestehende soziale Schlagseiten“, erklärte die wissenschaftliche Direktorin des WSI-Instituts, Bettina Kohlrausch.

90 Prozent machen sich Sorgen um gesellschaftlichen Zusammenhalt

In der Folge hat auch die Zustimmung zum Krisen-Management der Bundesregierung abgenommen. Nur noch 55 Prozent zeigten sich zufrieden oder sehr zufrieden mit den Maßnahmen. 90 Prozent machen sich Sorgen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Empfänglichkeit für Verschwörungstheorien sei aber zurückgegangen.

Die Wissenschaftler stützen sich auf eine Erwerbspersonenbefragung der Böckler-Stiftung mit mehr als 6000 Teilnehmern, die bislang in drei Wellen im April, Juni und November Auskunft gegeben haben. Über die jüngsten Ergebnisse hat zuvor die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.