Der Wechsel des Stromanbieters kann viel Geld sparen. Die Vielfalt der Tarife macht es Verbrauchern aber nicht leicht. Foto: dpa

Bei der Suche nach einem neuen Stromanbieter kommt es nicht nur auf günstige Preise an.

Stuttgart - Der Wettbewerb auf dem Energiemarkt wird größer. Gab es Anfang 2009 im Durchschnitt 53 Stromanbieter pro Postleitzahlengebiet, sind es in diesem Jahr schon 83, berichtet das Verbraucherportal Verivox in Heidelberg. Im Gasbereich ist der Anstieg noch deutlicher: Wo vor zwei Jahren durchschnittlich acht Anbieter verfügbar waren, sind es 2011 etwa 31. Viele Verbraucher fürchten, dass die Preise nach dem vorläufigen Abschalten der älteren Atomkraftwerke in Deutschland noch weiter steigen. Umso mehr lohnt es sich, über einen Anbieterwechsel nachzudenken.

Kunden nutzen die Auswahl an verschiedenen Versorgern aber kaum: „Der Großteil der Verbraucher hat noch nie den Tarif gewechselt”, sagt Roland Pause, Energieexperte der Verbraucherzentrale Sachsen in Leipzig. Und das, obwohl die Strompreise stetig steigen. Grund für die Skepsis der Kunden sind die oft unübersichtlichen Preisstrukturen.

„Verbraucher fühlen sich überfordert, wenn es um die konkreten Vertragsdetails geht”, sagt Daniel Dodt vom Verbraucherportal Toptarif in Berlin. Denn bei der Suche nach einem neuen Stromanbieter kommt es nicht nur auf günstige Preise an. „Auch das Tarifmodell spielt eine wichtige Rolle.” Und die erscheinen oft kompliziert. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Modelle:

Grundversorgung: Diesen Tarif müssen die Energieunternehmen grundsätzlich allen Kunden anbieten. Die Versorgung erfolgt hier jeweils durch das Energieunternehmen, das die meisten Kunden in einem Gebiet hat, dem sogenannten Grundversorger. Die Preise müssen veröffentlicht werden. „Hier muss ich mich um nichts kümmern”, erklärt Jürgen Scheurer von Verivox. „Allerdings sind diese Tarife auch teuer.” Der Wechsel aus der Grundversorgung in einen günstigeren Tarif ist in der Regel einfach: „Diesen Tarif kann man zum Monatsende kündigen.”