Wer ein dringendes Bedürfnis verspürt, kann an der Ecke Kirch- und Stiftstraße jetzt ein Päckchen aufsuchen Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Die Filiale einer Nobelkette will per kuriosem Anwaltsschreiben einen Toilettencontainer in der Nähe des Geschäfts verhindern. Jetzt ist die Stadt ihr entgegengekommen – auf hübsch verpackte Weise.

Stuttgart - Hübsch verpackt, so haben’s die Kunden einer teuren Boutique an der Stiftstraße am liebsten. Und auch der Händler selbst bekommt jetzt ein nett eingewickeltes Geschenk. Er hatte sich über eine Anwältin bei der Stadt gegen einen Toilettencontainer des Weihnachtsmarkts in der Nähe seines Geschäfts gewehrt. Versehen mit dem Hinweis, ähnliche Unbill sei ja dann auch bei Frühlings- und Volksfest zu erwarten – die allerdings auf dem Cannstatter Wasen stattfinden.

Jetzt hat die Stadt den Container als Päckchen eingewickelt, damit er hübscher aussieht. Versehen mit dem Schriftzug des Stuttgarter Weihnachtsmarkts. Das vorherige Angebot der Stadt, auch ein Schild der Boutique dort anzubringen, ist bisher nicht genutzt worden

Das Anwaltsschreiben ist noch nicht beantwortet – das Ordnungsamt prüft es derzeit noch. „Grundsätzlich bemühen sich der Veranstalter des Weihnachtsmarkts, in.Stuttgart, und das Amt für öffentliche Ordnung, zwischen dem Interesse der Allgemeinheit an einem schönen und funktionierenden Weihnachtsmarkt und dem Interesse der Anlieger der betroffenen Straßen und Plätze einen möglichst angemessenen Ausgleich herbeizuführen“, sagte eine Sprecherin der Stadt unserer Zeitung. Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt gehöre zu den größten und beliebtesten Weihnachtsmärkten Deutschlands und ziehe jährlich bis zu vier Millionen Besucher an – und bringe somit auch dem Stuttgarter Einzelhandel zusätzliche Kundenfrequenz. Ein – schon aus Brandschutzgründen – ausreichender Abstand zwischen den Ständen und den Schaufenstern bleibe hierbei ebenso gewahrt wie eine ausreichende Zugangsmöglichkeit zu jedem Geschäft und zu den Schaufensterflächen.