Auch Quentin Tarantino ist nicht glücklich über die Reform der Oscar-Show. Foto: Getty

Die lange Oscar-Verleihung soll straffer werden. Dass darum nicht mehr alle Preisvergaben live ins Fernsehen dürfen, sorgt für Zoff. Auch Starregisseure finden deutliche Worte.

Los Angeles - Namhafte Filmschaffende, darunter die Regisseure Martin Scorsese, Quentin Tarantino, Spike Lee, Damien Chazelle und Ang Lee haben Pläne der Oscar-Akademie für eine Straffung der Preisverleihung kritisiert. In einem offenen Brief, der von knapp 100 Filmschaffenden unterschrieben wurde, machen sie Druck auf die Academy, das übliche Format der Trophäenvergabe beizubehalten. Es sei eine „Beleidigung“ für Filmschaffende, wenn wichtige Kinokunst herabgewürdigt werde, heißt es in dem am Donnerstag von Branchenportalen veröffentlichten Schreiben.

Es geht um die Pläne der Filmakademie, die Trophäen in vier Kategorien erstmals während der TV-Werbepausen bei der Show am 24. Februar auszuhändigen, um so die Gala kürzer zu halten. Betroffen sind die Sparten Kamera, Schnitt, Live Action-Kurzfilm sowie Make-up/Haarstyling. Die Übergabe der Preise in den vier Sparten soll im Internet zu sehen sein, die Dankesreden der Gewinner sollen in kürzerer Form in der Fernsehshow übertragen werden, hieß es.

Die Academy verteidigt sich

Oscar-nominierte Filmschaffende, darunter der „Roma“-Regisseur Alfonso Cuarón und der US-Kameramann Caleb Deschanel („Werk ohne Autor“) äußerten bereits Kritik. „Kamera und Schnitt sind das Herz unserer Kunst“, erklärte Oscar-Preisträger Guillermo Del Toro („Shape of Water“).

Die Film-Akademie verteidigte das geplante Format am Mittwoch mit dem Hinweis, dass die Dankesreden aller Gewinner in der Live-Übertragung vorkommen werden. Die geplante Kürzung in den vier Sparten betreffe etwa den Weg der Preisträger auf die Bühne, der herausgeschnitten werde. In den kommenden Jahren würden in einem Rotationsverfahren vier bis sechs andere Kategorien ausgewählt werden, teilte die Akademie mit.