Noch werden im Werk in Untertürkheim Verbrennungsmotoren gebaut. Die Belegschaft spekuliert auf den Bau des elektrischen Antriebsstrangs für E-Autos (siehe Grafik). Foto:  

Die Daimler-Beschäftigten in Untertürkheim wollen mit dem Bau von Antrieben für E-Autos ihre Existenz sichern. Doch die Verhandlungen stocken. Der Betriebsrat will mit allen Mitteln vorankommen – und blockiert Vorhaben des Konzerns.

Stuttgart - Es war eine historische Betriebsversammlung. Am Montag sind so viele Beschäftigte des Daimler-Werks in Untertürkheim zur Betriebsversammlung in die Stuttgarter Schleyerhalle gekommen wie noch nie: „Insgesamt 8400 Beschäftigte haben ihren Unmut darüber zum Ausdruck gebracht, dass die Produktion des elektrischen Antriebsstrang möglicherweise nicht nach Untertürkheim kommt“, sagte Michael Häberle, Betriebsratsvorsitzender des Werks unserer Zeitung. Der Daimler-Konzern fordert, dass die Eigenproduktion des sogenannten EATS nicht teurer wäre als ein Zukauf. „Aus Sicht des Unternehmens steht dabei eine Kostendifferenz in Höhe von 180 Millionen Euro im Raum“, so Häberle. „Wir sind allerdings nicht der Ansicht, dass es unsere Aufgabe ist, dem Unternehmen Geld zur Verfügung zu stellen.“