Perfekte Oberflächenhaftung: Spider-Man. Foto: imago images/Prod.DB/Matt Kennedy via www.imago-images.de

Das Superhelden-Abenteuer „Spider-Man: No Way Home“ lässt die Kinokassen klingeln. Doch weshalb wollen Millionen den Spinnenmann beim Turnen zuschauen? Vielleicht liegt es ja am schicken Outfit. Ein Stilcheck.

Stuttgart - Der Herrenanzug aus Schurwolle? Ein Auslaufmodell. Genauso wie der darin steckende Mann, der noch ohne eine Videoanleitung den Windsor-Knoten bindet. Dafür ist ein anderer Typ zurzeit gefragt: Spider-Man. In den Kinos sprengt der Superheld in der blauroten Latexpelle alle Kassenrekorde. Wie Spider-Man die Fassaden hinaufklettern und von Wolkenkratzer zu Wolkenkratzer zu schwingen, davon träumen viele Kinobesucher. Nicht wenigen Zuschauerinnen gefällt der sexy Heros, der unter dem hautengen Anzug eben keine Wampe spazieren fliegt.

Sehnsucht nach Erlöserfiguren

Alle Fans solcher Superhelden aber eint die Sehnsucht nach dem übermenschlichen Wesen, das all die Superprobleme verschwinden lässt. Psychologen wissen: In Krisenzeiten werden die Rufe nach Erlöserfiguren lauter, die sich stellvertretend für die ängstliche Mehrheit gegen den Untergang stemmen. Dass das in diesem Fall aber ein Kerl in Ganzköperstrumpfhosen ist, erscheint bizarr.

Doch angesichts der Tatsache, dass sich die Männer in ihren klassischen Anzügen mit der Rettung der Welt gerade äußerst schwertun, ist der Spinnenmann vielleicht der Mann der Zukunft.