Sebastian Wippel (re.) möchte OB werden. Foto: dpa

Görlitz könnte an diesem Sonntag den ersten AfD-Oberbürgermeister Deutschlands bekommen. Sogar Filmgrößen aus Hollywood interessieren sich für den zweiten Wahlgang.

Görlitz - Die rund 46 000 Wahlberechtigten im ostsächsischen Görlitz sind am Sonntag (ab 8.00 Uhr) erneut zur Abstimmung über einen neuen Oberbürgermeister aufgerufen. Bei der Entscheidung für Sebastian Wippel (AfD) oder Octavian Ursu (CDU) geht es aber nicht nur um das Spitzenamt in der Neißestadt. Die zweite Runde der Wahl gilt auch als Stimmungstest für die Landtagswahl in Sachsen am 1. September.

Könnte Filmemacher verunsichern

Den ersten Wahlgang vor knapp drei Wochen hatte Wippel mit 36,4 Prozent für sich entschieden, die absolute Mehrheit aber verfehlt. Als erster AfD-Politiker im Rathauschefsessel könnte er Geschichte schreiben. Ursu hatte 30,3 Prozent geholt, die beiden Kandidatinnen Franziska Schubert von den Grünen und Bürgerbündnis (27,9 Prozent) sowie Jana Lübeck von der Linken (5,5 Prozent) zogen zurück.

Vor der Abstimmung in der 56 000-Einwohner-Stadt hatten sich für Hollywood tätige Schauspieler und Produzenten besorgt über einen möglichen AfD-Wahlsieg gezeigt. Wenn die Stimmung künftig „von Hass und Fremdenfeindlichkeit“ geprägt sei, könnte das Filmemacher davon abhalten, in die Stadt zu kommen, die sich selbst Görliwood nennt.