Akkus der Firma Bosch stehen vor Bohrmaschinen. Der Konzern muss in seinem Geschäftsbereich Power Tools Kosten sparen. Foto: dpa

Der Technologiekonzern will in seinem Geschäftsbereich Elektrowerkzeuge in Leinfelden Kosten sparen und muss dafür vor allem in einem Bereich Stellen streichen.

Leinfelden - Der Stuttgarter Technologiekonzern Bosch will bis spätestens 2021 insgesamt 260 Stellen am Standort Leinfelden abbauen. „Wir müssen wettbewerbsfähiger werden“, sagte Christof Ziegler, Mitglied des Bereichsvorstands des Bosch-Geschäftsbereichs Power Tools. „Dafür richten wir die Fertigung am Standort Leinfelden neu aus.“

Demnach sind 90 der fraglichen Stellen bereits durch natürliche Fluktuation (40 Stellen) und die Umsetzung von Kollegen in andere Geschäftsbereiche (50 Stellen) abgebaut worden. Die weiteren 170 Männer und Frauen sollen nach einem Sozialplan ausscheiden. Dieser umfasst unter anderem Angebote zu Vorruhestand, Altersteilzeit, Abfindungen und Vermittlungen an andere Bosch Standorte. Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht vorgesehen. Insgesamt arbeiten an dem Standort 1800 Menschen, 510 davon in der Produktion. Leinfelden ist auch Hauptsitz des Bosch-Geschäftsbereichs Power Tools (Elektrowerkzeuge).

Dass der Standort ein Profitabilitätsproblem hat, ist seit Längerem bekannt

„Wir haben gemeinsam mit dem Arbeitgeber intensiv an einer Lösung gearbeitet, um möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten“, sagte Karin Solda, Vorsitzende des Betriebsrates Leinfelden. Dass der Standort ein Profitabilitätsproblem hat, ist bereits seit Längerem bekannt. Die Verhandlungen über den Sozialplan laufen seit etwa einem Jahr. Die Gewerkschaft IG Metall hatte ursprünglich befürchtet, dass insgesamt 350 Stellen gestrichen werden müssen. Das Werk Leinfelden wird sich mit der künftig noch 250 Beschäftigte umfassenden Produktion auf die Fertigung von großen Hämmern für Europa und Nordamerika konzentrieren. Ausführungen für Asien-Pazifik sollen künftig in China produziert werden, teilte das Unternehmen mit.

Ein Großteil der Motorenfertigung soll demnach an andere Power-Tools-Standorte verlagert werden, wo nach Unternehmensangaben eine kostengünstigere Produktion möglich ist. Bereits begonnen habe die Verlagerung der Fertigung von Winkelschleifern. Diese kommen künftig von dem russischen Standort Engels. Am Standort Leinfelden verbleibt folglich die Produktion von großen Hammerrohren, Ankerwellen und Werkzeughaltern.