Ein Mundschutz soll vor dem Coronavirus schützen Foto: dpa/Fabian Strauch

Obwohl ein Mitglied des Gremiums infiziert ist, werden die Gemeinderäte von Steinenbronn (Kreis Böblingen) am Dienstag zu einer Sitzung zusammenkommen.

Steinenbronn - Ich sehe keinen Grund, weshalb die Sitzung ausfallen sollte“, sagt Bürgermeister Johann Singer auf Anfrage unserer Zeitung. Er habe dies mit seinem Stellvertreter Wolfgang Miller, der übrigens von Beruf Arzt ist, abgesprochen.

Anlass für das Gespräch war die Corona-Erkrankung von Matthias Miller, der wie sein Vater Wolfgang und seine Schwester Verena für die CDU im Gemeinderat von Steinenbronn sitzt. Matthias Miller hatte sich bei seiner Freundin angesteckt, die sich offenbar bei einem Mailand-Aufenthalt mit dem Coronavirus infiziert hatte. Der 28-Jährige befindet sich derzeit in der Uni-Klinik Tübingen in Quarantäne. Wann er diese verlassen kann, ist noch nicht bekannt. Nach eigener Aussage hat er jedoch nur leichte Krankheitssymptome.

„Kein Mundschutz erforderlich“

Mit seinem Vater und seiner Schwester habe er seit seiner mutmaßlichen Infektion keinen Kontakt gehabt. „Sie befanden sich im Urlaub“, sagt Matthias Miller. Deshalb ist es nach Einschätzung von Wolfgang Miller auch kein Problem, dass er und seine Tochter Verena an der Sitzung an diesem Dienstag teilnehmen werden. „Es gibt auch keinen Anlass, dass wir Mundschutz tragen müssten“, sagt der Mediziner. „Falls es die Möglichkeit einer Infektion gegeben hätte, würden wir eh zuhause bleiben“, sagt Wolgang Miller.

Selbst wenn auch Wolfgang und Verena Miller nicht zur Sitzung kommen würden, wäre das Gremium beschlussfähig. „Wir sind 15 Mitglieder“, sagt Bürgermeister Johann Singer, der dem Gemeinderat vorsitzt. Acht davon müssten anwesend sein, damit der Gemeinderat Beschlüsse fassen kann. Die Sitzung beginnt um 19 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses, Stuttgarter Straße 5. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem ein Bewegungsraum für die Kindertagesstätte Goldäcker, die Änderung der Satzung für die Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte sowie ein Zuschuss für Ausgaben des Musikvereins Steinenbronn.