Der evangelische Pfarrer Marc Stippich zeigt, dass die Gemeinde schon 46 600 Euro für die Renovierung des Gemeindehauses gesammelt hat. Foto: Malte Klein

Weil Martinskirche und Gemeindehaus marode sind, muss die evangelische Gemeinde in Steinenbronn eine halbe Million Euro in die Sanierung stecken. Ein Spendenbarometer zeigt, dass noch mehr als 100 000 Euro fehlen.

Steinenbronn - Einige der Fenster des evangelischen Martin-Luther-Gemeindehauses in Steinenbronn haben über die Jahre stark gelitten. Sie sind blind geworden, so dass sich durch sie nicht mehr nach draußen schauen lässt. „Sie sind mehr als 40 Jahre alt“, sagt der Pfarrer Marc Stippich. Die blinden Fenster sollen bald ausgetauscht werden, und auch die Eingangstür des Hauses an der Kirchäckerstraße soll erneuert werden.

Diese Arbeiten sind Teil einer umfassenden Sanierung des Gemeindehauses und der benachbarten Martinskirche, deren Gesamtkosten der Pfarrer mit 500 000 Euro beziffert. Die Gemeinde bekommt für die Arbeiten zwar Zuschüsse, muss jedoch den Löwenanteil selbst stemmen. Der Oberkirchenrat und der Kirchenbezirk steuern zu den Baukosten mehr als 178 000 Euro dazu. „Wir haben Rücklagen in Höhe von 208 000 Euro zur Verfügung und haben bereits Spenden von 46 600 Euro erhalten.“ Das haben die Gemeindeglieder auf einem eigens gebastelten Spendendiagramm eingezeichnet. Deren Fundament ist nun bereits rot. Die Farbe steht für das bereits eingegangene Geld. Doch der überwiegende Teil der Säule ist noch weiß. Das bedeutet, dass diese finanziellen Mittel noch fehlen. Denn die Gläubigen müssen 119 000 Euro auftreiben.

Im Winter ist die Sitzheizung ausgefallen

Erste Arbeiten sind bereits abgeschlossen. „Die Heizkörper sind schon ausgetauscht“, sagt Stippich. Die weiteren Arbeiten sollen im Frühjahr und Sommer über die Bühne gehen. „Die Elektroschaltkästen sollen erneuert und der Blitz- und Brandschutz an die aktuell geforderten Sicherheitsbestimmungen angepasst werden.“ Außerdem sind die Sanitäranlagen im Keller des Gemeindehauses in die Jahre gekommen und sollen modernisiert werden.

Doch der Sanierungsbedarf beschränkt sich nicht auf das Gemeindehaus. Auch in der Kirche nebenan ist einiges zu tun: „Im vergangenen Winter sind einige Bänke nicht warm geworden, weil manche Sitzheizungen ausgefallen sind. Darum sollen diese für alle Plätze komplett erneuert werden“, sagt Stippich. Er hofft, dass die etwa 50 bis 60 Jahre alte Technik die kalte Jahreszeit noch überdauert. „Wir haben aber auch einen Notfallplan. Wenn die Heizung Probleme macht, feiern wir die Gottesdienste im Gemeindehaus.“ Stippich ist wichtig, dass die Arbeiten in der Kirche erst nach der Konfirmation am 29. April beginnen. Danach sollen die weiteren Gottesdienste während der Umbauphase auf jeden Fall im Gemeindehaus stattfinden.

Ergebnis der Geldvermehrungsaktion wird am ersten Advent verkündet

Auch am Mauerwerk der Kirche gibt es Schäden. „Über dem Eingang sind Risse entstanden, die größer geworden sind“, sagt Stippich. Daher müssten diese Stellen ebenfalls repariert werden. Die Eingangstreppe ist ebenfalls rissig und muss auch saniert werden.

Für den Pfarrer, der seit siebeneinhalb Jahren im Amt ist, ist die Koordination dieser ganzen Bauarbeiten etwas ganz Neues. „Wir haben im Kirchengemeinderat gute und motivierte Leute, mit denen die Zusammenarbeit Spaß macht“, sagt Stippich. Sie gehen auch beim Einwerben der Spenden für den Bau kreative Wege und haben eine Geldvermehrungsaktion nach biblischem Vorbild ins Leben gerufen. Das Ergebnis soll am ersten Advent, also am 3. Dezember, verkündet werden.