Beim Tierwohl setzt das Landwirtschaftsministerium auf Freiwilligkeit, statt klare Vorgaben zu machen. Foto: Getty

In der Landwirtschaft setzt mittlerweile der Handel die Maßstäbe und nicht die Bundesregierung oder die Bauern. Diese schauen nur zu, statt selber die Entwicklung zu bestimmen, kritisiert Christoph Link.

Berlin - Ein Funktionär wie Joachim Rukwied, der aus der Region Heilbronn stammende Präsident des Bauernverbandes, kann eindrücklich die Nöte der Bauern schildern. Sei es die Dürre des Sommers, seien es der Druck des globalen Wettbewerbs und die Pleitegefährdung der Betriebe. Auch kann Rukwied plastisch schildern, warum eine Sau in der sogenannten Rausche (Empfänglichkeit) so aggressiv ist, dass sie aus Gründen des Selbstschutzes ein halbes Leben lang in einem engen Käfig gehalten werden muss. Dass es für die Sauenhaltung alternative Stallmodelle gibt, betont Rukwied dann weniger. Mit dem Überleben des Bauernstandes und dem ländlichen Raum begründet er auch das Festhalten an Direktzahlungen für die Landwirte, die allein an eine Fläche geknüpft sind und aus Steuermitteln erfolgen.