Eckart Rosenberg (am Modell) stellte den Stadträten, Bürgermeister Koch und der Stadtwerke-Spitze den Siegerentwurf vor. Foto: Häusser

Im zuständigen Filderstädter Ausschuss wurde die Planung fürs neue Stadtwerke-Gebäude vorgestellt. Die Stadträte waren mit dem Ergebnis des Architekten-Wettbewerbs sehr zufrieden. Einen zweiten Platz gab es allerdings nicht...

Sielmingen - Am Tag zuvor hatte die Jury getagt. Am Mittwoch wurde dann das Ergebnis der achtstündigen Beratung im Stadtwerke-Ausschuss vom Jury-Vorsitzenden Eckart Rosenberger verkündet und auch erklärt. Er hob die Besonderheiten des an der Seestraße in Sielmingen geplanten Stadtwerkeneubaus hervor. Bei den neun eingereichten Entwürfen habe es Pläne mit einem bis zu drei Gebäuden gegeben. Der Siegerentwurf des Büros Mühlich, Fink und Partner schlage zwei Gebäude vor – eines für die Verwaltung und den Kundenempfang, das andere für die Werkstatt, das Lager und die Garagen.

Rosenberger, der bei der Firma Nixdorf Consult arbeitet, machte deutlich, dass ihm die Planung gefällt. Die Erschließung des Verwaltungsgebäudes erfolge von der Seestraße aus. „Das heißt, das Gebäude hat eine Adresse“, sagte er. Die Stellplätze befinden sich davor. Sie seien so angeordnet, dass die Besucher vorwärts aus dem Gelände herausfahren. „Das ist wichtig, weil wir auf der Straße Schülerverkehr haben“, sagte Rosenberger. Unmittelbar bei den Parkplätzen wird sich im Verwaltungsgebäude der Kundenbereich befinden.

Die Stadtwerke wollen bekanntlich Mitte des Jahres in den Stromvertrieb einsteigen. Außerdem soll das Strom- und Gasnetz gekauft werden. Auch deshalb braucht der städtische Eigenbetrieb künftig mehr Platz als im bisherigen Domizil an der Brühlstraße.

Showroom für Schulklassen ist geplant

Im Erdgeschoss des Neubaus befindet sich außerdem ein sogenannter Showroom. Dort können Besuchergruppen – vor allem Schulklassen – eine moderne Heizzentrale besichtigen, die nicht nur das Stadtwerke-Gebäude, sondern auch die Pestalozzi-Schule, das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und die benachbarte Sporthalle beheizen wird. Im ersten Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes werden die kaufmännische und die technische Verwaltung untergebracht. Im zweiten Obergeschoss schließlich soll ein Multifunktionsraum eingerichtet werden. Dieses Stockwerk wird nach den jetzigen Plänen nicht ganz ausgebaut. „Es gibt aber die Option auf weitere 150 Quadratmeter Büroflüche“, sagte Rosenberg.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Walter Bauer regte an, das Stockwerk gleich voll auszubauen. „Das würde sicher Kosten sparen“, sagte er. Solange der Platz nicht gebraucht werde, könne er auch an ein Start-up-Unternehmen vermietet werden. Die Stadtwerke wollen diese Variante nun prüfen. Sprecher aller Fraktionen lobten den Siegerentwurf. Walter Schwaiger (CDU/FDP) und Armin Stickler (Grüne) lobten das Preis-Leistungs-Verhältnis des geplanten Neubaus. Nach bisherigen Schätzungen soll er samt Erwerb des Spahr-Areals 6,5 Millionen Euro kosten.

„Vom Porsche-Museum bis zum Gewächshaus“

FW-Stadtrat Robert Hertler verdeutlichte die Bandbreite der eingereichten Entwürfe, indem er sagte, dass alles vom Porsche-Museum bis zum Gewächshaus dabei gewesen sei. Stadtwerke-Chef Jan Meier zeigte sich „sehr glücklich über den guten Siegerentwurf“. Er soll jetzt mit den beiden nächstplatzierten abermals geprüft werden. Im Juli fällt dann die endgültige Entscheidung, welcher Entwurf für die Detailplanung herangezogen wird. Bürgermeister Andreas Koch machte allerdings deutlich, dass es auch für ihn einen klaren Favoriten gibt. Es habe einen ersten und zwei dritte Preise gegeben, sagte er. „Dadurch soll zum Ausdruck kommen, dass es einen eindeutigen Sieger gibt.“ Der Zeitplan sieht vor, dass im Herbst 2018 mit dem Bau begonnen wird, so dass voraussichtlich gegen Mitte des Jahres 2020 der Umzug ins neue Gebäude erfolgen kann.