Wie aus einem Guss: der Elbenplatz, wie er 2021 aussehen wird. Foto: bauchplan

Der Knotenpunkt in der Innenstadt wird umgebaut. Am Ende soll der Verkehr besser fließen, obwohl den Autofahrern dann nur noch eine Spur zur Verfügung steht.

Böblingen - Der Böblinger Elbenplatz wird neu aufgeteilt: Die Autofahrer verlieren zwar jeweils eine Spur in beide Fahrtrichtungen, trotzdem sollen sie schneller vorwärts kommen – und für die Fahrradfahrer gibt es dadurch auf beiden Seiten der Hauptverkehrsachse Platz für einen Weg. Ermöglicht wird der Plan durch die Verkehrsberuhigung der Stadtgrabenstraße. Während die Umbaupläne der Verwaltung von Teilen des Gemeinderats vor einigen Monaten noch kritisch gesehen wurden, sind sie nun mehrheitlich beschlossen worden. Vor allem Einzelhändler hatten kritisiert, dass von der Stadtgrabenstraße aus künftig nur noch rechts abgebogen werden kann.

Die Baustelle beginnt nächsten Sommer

Die Pläne werden bereits im kommenden Sommer in die Realität umgesetzt. Die Baustelle soll 2021 beendet sein, bevor der Ausbau der Autobahn 81 beginnt. Mit dem Zeitdruck argumentierte der Oberbürgermeister Stefan Belz gegenüber den Stadträten: Entweder werde der Elbenplatz sofort in Angriff genommen oder das Projekt müsse bis 2027 warten, erklärte er. Erst wenn die A 81 fertig sei, könne in der Böblinger Innenstadt wieder eine Baustelle aufgemacht werden, um nicht für zusätzliche Staus zu sorgen.

Von der Parkstraße bis zum Friedrich-List-Kreisel können die Radfahrer nach den Plänen künftig auf ihrem eigenen Weg über den Elbenplatz fahren. Damit ist auch das Ziel eines durchgängigen Radwegs durch Böblingen erreicht, der die beiden Radschnellwegstücke nach Stuttgart und nach Ehningen verbindet. Laut den Berechnungen von Verkehrsplanern führt die Abschaffung der zwei Spuren nicht zum Verkehrskollaps: Wenn Auto- und Lastwagenfahrer nicht mehr von der Stadtgrabenstraße geradeaus in die Kreuzung fahren oder nach links in die Poststraße abbiegen können, spart dies nämlich eine Ampelschaltung. Dadurch wird der Verkehr auf der Hauptachse weniger oft ausgebremst. Zur Sicherheit hatte der Gemeinderat noch eine Simulation der neuen Regelung von einem weiteren Ingenieurbüro verlangt, das jetzt präsentiert wurde und zur gleichen Prognose kam.

Der durchgehende Radweg steht schon lange auf der Agenda

Mit dem Umbau werden vor Jahren gefasste Beschlüsse des Gemeinderats umgesetzt. Den durchgehenden Radweg forderte das Gremium schon vor vier Jahren. Eine bessere Vernetzung der Bahnhofstraße mit der Altstadt steht außerdem im Masterplan für die städtebauliche Aufwertung des Böblinger Schlossbergs. Um dieses Ziel auch noch zu erreichen, hat die Verwaltung das Stadtplanungsbüro mit der äußerlichen Gestaltung des neuen Elbenplatzes beauftragt, das auch die Fußgängerzone entworfen hat. Dadurch, dass die gleichen Materialien und der gleiche Stil zum Einsatz kommen, wirkt der Übergang nun wie aus einem Guss. Neu angelegt wird der Treppenaufgang in die Altstadt, zwei Inseln sorgen auf der Straßenfläche für mehr Grün.