Die Gaststätte „Applaus“ im Kornwestheimer Kulturhaus K ist insolvent. Foto: KWZ

Die Zahlungsunfähigkeit des Kornwestheimer Stadthallenrestaurants „Applaus“ beschäftigt den Gemeinderat nun in einer Sondersitzung. Dem Pächter wurde gekündigt.

Kornwestheim - Nun soll es ganz schnell gehen. Noch am Montagabend, nachdem das Restaurant „Applaus im K“ im Kornwestheimer Kulturhaus den Insolvenzantrag gestellt und sein Scheitern öffentlich gemacht hatte, verschickte die Oberbürgermeisterin Ursula Keck Einladungen an die Stadträte für eine nicht öffentliche Sondersitzung des Gemeinderats am Donnerstagabend. „Wir wollen beraten, wie es weitergeht“, sagt Keck. Ob bereits ein Beschluss gefasst werde, wer die Nachfolge der Gastronomie antreten werde, das wisse sie noch nicht, sagt die Stadtchefin, die nach eigenen Angaben mit zwei interessierten Gastronomen im Gespräch ist.

Die Zukunft des Restaurants im K sei für die Stadt ein wichtiges Thema, erläutert die Keck die Eile. Sie umgeht mit der Sondersitzung die Fristen, die bei der Einladung zu Gemeinderatssitzungen zu beachten sind. „In Notfällen“ , so die Gemeindeordnung, „kann der Gemeinderat ohne Frist, formlos und nur unter Angabe der Verhandlungsgegenstände einberufen werden.“

Vor zwei Wochen hatte die Stadt Kornwestheim dem Pächter des Restaurants im K fristlos gekündigt. Als Grund führt die Verwaltung an, dass die Pächter vertraglich festgelegte Regelungen nicht eingehalten hätten. So seien Pachtzahlungen nicht geleistet und Umsatzzahlen nicht vorlegt worden. Außerdem sei „Applaus“ nicht, wie zugesichert, die Kooperation mit einem erfahrenen Caterer eingegangen. Vom Insolvenzantrag zeigte sich die OB dann aber auch überrascht. „Die Entwicklung hat sich so nicht abgezeichnet.“

Dem widersprechen die beiden Gastronomen, die im Frühjahr des vergangenen Jahres das frühere Parkrestaurant übernommen haben. Sie hätten bereits Ende 2016 auf die rückläufigen Anfragen und Buchungen hingewiesen.

Dass die Stadt bei der Vermarktung der Räumlichkeiten zu wenig getan habe, diesen Vorwurf mag die OB nicht gelten lassen und verweist auf Aktivitäten von der Eintragung in Branchenregister, Locationsportale und ein Gutscheinbuch bis zur Präsenz auf Messen sowie in den sozialen Medien. Es habe Vertriebskampagnen, Mailings und Netzwerkarbeit gegeben.

Oed und Wagner hatten sich durch das Kongressgeschäft und durch private Veranstaltungen mehr Aufträge erhofft. Derzeit, sagen sie, erziele das Restaurant mehr als das Doppelte an Umsatz als das Catering. Er habe, sagt Oed, im K eine doppelt so große Küche und ein doppelt so großes Lager wie im Brauhaus in Ludwigsburg – und deshalb auch erheblich höhere Nebenkosten. Ohne Einnahmen aus dem Catering für Kongresse und Veranstaltungen und bei der von der Stadt verlangten Pacht lässt sich seiner Ansicht nach das Restaurant nicht betreiben. Das zeige auch das Scheitern der vorherigen Pächter.