Ludwigsburg wächst – und damit der Druck auf die Schulen. Foto: Pascal Thiel

Ludwigsburgs Erster Bürgermeister will eine neue Grundschule bauen. Die Zahl der Schüler steige gewaltig an, spätestens 2019 seien alle Kapazitäten erschöpft.

Ludwigsburg - Ludwigsburgs Erster Bürgermeister möchte „Nägel mit Köpfen machen“ und eine neue Grundschule bauen. Mit Schulerweiterungen, Containern oder einer Neuordnung der Schulbezirke sei das Problem der großen Schülerzahlen nicht zu meistern, sagt Konrad Seigfried. Nachdem sich die Nachfrage laut dem Schulbedarfsplan jahrelang bei etwa 3500 Grundschülern in Ludwigsburg eingepegelt hatte, steigt deren Zahl gewaltig an. Spätestens 2019 seien alle Kapazitäten erschöpft, sagt Renate Schmetz, die Fachbereichsleiterin für Bildung und Familie.

„Ich glaube, im Regierungspräsidium gibt es niemand mehr, der uns das planen kann“, scherzt Seigfried. So lange sei schon keine neue Grundschule mehr gebaut worden. Doch der bundesweite Trend zu mehr Geburten werde in Ludwigsburg noch einmal getoppt. Für das Schuljahr 2024/25 rechnen die Zuständigen mit Spitzenwerten von bis zu 4250 Grundschülern. Eine Ursache dafür sieht Seigfried im anhaltend starken Zuzug – und in dessen Tempo. So sei etwa die Aufsiedlung an der Hartenecker Höhe sehr viel schneller vonstatten gegangen. Als das Quartier geplant wurde, ging man von einer vollständigen Besiedlung bis 2018 aus.

Da Ludwigsburg für junge Familien attraktivsei, schlage sich das in der Schulpolitik nieder. Im übrigen stehe in den nächsten Jahren eine großflächige Bebauung in der Oststadt an. Im Bereich der Fuchshofstraße sollen neben dem geplanten Sportpark Ost auch viele Wohnungen entstehen. Auch wenn noch nicht klar sei, ob dort 500 oder 800 Wohneinheiten entstünden, der Bedarf an Grundschulplätzen werde weiter wachsen.

Auch wenn als idealer Standort für die neue Grundschule ein wenig genutztes Areal an der Fuchshofstraße im Gespräche ist – unweit der neuen Anlage der Hockeyclubs HCL – reagiere der Fachbereich darauf nur indirekt. „Wir bauen nicht für die neue Siedlung an der Fuchshofstraße“, sagt Seigfried. Allerdings könnte sie ohne die Neubaupläne dort kleiner ausfallen. „Wir kalkulieren mit einem Gebäude für eine viereinhalbzügige Schule“, sagt Schmetz. Ohne die zukünftige Siedlung an der Fuchshofstraße wäre man mit einer dreizügigen Schule ausgekommen.

Die Kosten für den Neubau schätzt Seigfried auf zehn bis zwölf Millionen Euro. Das Gebäude soll zwei- bis dreigeschossig werden. Offen ist auch noch, ob die ebenfalls neu geplante Sporthalle Ost in unmittelbarer Nähe des Schulneubaus oder davon abgekoppelt an der Eissporthalle gebaut werden soll. „Das sind zwei völlig verschiedene Varianten“, sagt Seigfried. Jede hätte ihren eigenen Charme. Am Ende aber würden vor allem die Sportvereine mitreden wollen.

Mit dem Neubau allein wird die Stadt dem Schüleransturm jedoch nicht gerecht. Darum sind Erweiterungsbauten sowie Container geplant. Und zwar an der Eichendorffschule in Grünbühl-Sonnenberg, der Friedensschule in der Weststadt sowie der Schlösslesfeldschule (dort sollen die bereits vorhandenen Module länger als vorgesehen genutzt werden).

Alle Projekte müssten schnellstmöglichst realisiert werden. „Wir können nicht länger warten“, sagt Seigfried und erinnert daran, dass es schon 2019 sehr eng werden wird. Noch im Oktober solle der Gemeinderat entscheiden, ob und wenn ja, an welcher Stelle die neue Grundschule gebaut wird.