An Wochenenden tummeln sich bis zu 100 Biker auf der Strecke. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Im Oktober dieses Jahres endet der zweijährige Testbetrieb der Downhill-Strecke von Degerloch nach Heslach. Doch es soll auf jeden Fall weitergehen.

Stuttgart - So viel Einmütigkeit herrscht selten: Die Mitglieder des Sportausschusses des Gemeinderats haben sich geschlossen dafür ausgesprochen, dass die Downhill-Strecke für Mountainbiker von Degerloch in den Stuttgarter Süden auch in Zukunft eine Heimat in Stuttgart haben soll. Der so genannte Woodpecker-Trail war im Oktober 2015 testweise eröffnet worden. Die etwa ein Kilometer lange Strecke von Degerloch durch den Dornhaldenwald über 120 Höhenmeter hinunter nach Heslach soll zu einer Dauerinstitution werden.

Im Oktober dieses Jahres endet die Genehmigung für den zweijährigen Testbetrieb. Für die Biker sieht es gut aus: Die Sportverwaltung will nun den Dauerbetrieb bei den für den Landschaftsschutz zuständigen Stellen beantragen.

Probleme mit schweren Stürzen sind überschaubar

Sportamtschef Günther Kuhnigk berichtete, dass die Strecke von Anfang an gut angenommen worden sei. Jannick Henzler von der Interessengemeinschaft Downhill hat über die Testzeit ermittelt, dass sich an Wochentagen nach Feierabend zwischen 30 und 40, an Wochenenden sogar bis zu 100 Biker durch den Dornhaldenwald gen Tal stürzen. Und die Woodpecker-Community in Facebook zählt mittlerweile 1600 Mitglieder. Diese Konzentration auf die legale Strecke hätte auch positive Auswirkungen für den Naturschutz, da sich die Szene weg von den illegalen Trails und hin auf die offizielle Strecke bewege. „Wir beobachten schon, dass wir weniger Beschwerden über wildes Mountainbiken bekommen“, sagte Kuhnigk.

Auch die Probleme mit schweren Stürzen, die im Sommer 2016 für Aufsehen gesorgt hatten, seien mittlerweile durchaus überschaubar. Die Anlieger hätten sich bis auf wenige Ausnahmen mit den Bikern arrangiert. Also spricht aus Sicht des Sportausschusses alles dafür, das Projekt fortzusetzen. Das Sportamt will darüber hinaus zusammen mit den Praktikern der Interessengemeinschaft die Strecke noch ein Stück weit ausbauen und attraktiver machen. Besonders im Bereich der Startrampe und der Ausleitung soll investiert werden. Kuhnigk rechnet dabei mit Kosten von 35 000 Euro, die man zusätzlich zu den Betriebskosten investieren müsste.

BMX-Fraktion muss noch warten

Für die rasanten Abfahrer geht es also wohl nahtlos weiter. Die BMX-Fraktion muss hingegen noch ein wenig auf ihre neue sportliche Heimat warten. Der Bau Deutschlands erster weltcuptauglicher Strecke für die Holzbahn-Sportler auf dem Gelände des VfR Cannstatt hat zwar im Frühjahr begonnen. Das 850 000-Euro-Projekt wird aber nicht mehr wie zunächst geplant im Sommer für die Sportler fertig. „Ich rechne aber damit, dass wir im Oktober oder November den Betrieb starten können“, sagte Kuhnigk.