Armand Duplantis hat wieder einen neuen Weltrekord aufgestellt. Foto: AFP/ANDY BUCHANAN

In Sergej-Bubka-Manier steigert Armand Duplantis den Stabhochsprung- Weltrekord. In Glasgow fliegt der junge Schwede im ersten Versuch über 6,18 Meter. Er legt einen Zentimeter drauf und kassiert 30.000 Dollar. Die Schwerkraft scheint das Wunderkind nicht zu kennen.

Glasgow - Mit seinem Jahrhundert-Talent und Sergej Bubkas „Salami-Taktik“ hat Stabhochsprung-Überflieger Armand Duplantis den nächsten Weltrekord aufgestellt. Beim Leichtathletik-Hallenmeeting in Glasgow meisterte der erst 20 Jahre alte Schwede am Samstag 6,18 Meter - die Latte lag einen Zentimeter höher als vor einer Woche bei seinem Triumph im polnischen Torun. Beide Meetings gehören wie schon Karlsruhe zur Indoor Serie des Weltverbandes World Athletics.

Gleich im ersten Versuch meisterte der Europameister von 2018 in der Emirates Arena die Weltrekordhöhe. „Das war ein ganz starker Wettkampf“, sagte der in den USA lebende und trainierende Schwede, der einen amerikanischen Vater und eine schwedische Mutter hat. „Das Publikum war riesig! Diese Energie hat sich übertragen und hat mir einen Kick gegeben“, sagte „Mondo“, wie er von Freunden und Profikollegen nur genannt wird.

Auf Bubkas Spuren

Als Rekordbonus kassierte Duplantis 30.000 US-Dollar (rund 27.700 Euro). Superstar Sergej Bubka hatte in seinen glorreichen Jahren den Weltrekord oft nur um einen Zentimeter gesteigert - obwohl der Ukrainer längst größere Höhen draufhatte. Doch die Prämien nahm er gerne mit.

Für die 5,75 Meter hatte Duplantis noch zwei Anläufe gebraucht, nach dieser Höhe war dann auch Weltmeister Sam Kendricks (USA) aus dem Rennen. Der Belgier Ben Broeders wurde höhengleich mit Kendricks (beide 5,75) Dritter.

Silber bei der WM

Bei der WM im Oktober 2019 in Doha hatte sich Duplantis nur Kendricks geschlagen geben müssen und Silber gewonnen. Jetzt - in der Form seines Lebens - gilt er als der Topfavorit für die Olympischen Spiele in Tokio.

Bereits als kleiner Junge sprang Duplantis im Wohnzimmer mit einem kleinen Stab, schon mit sieben Jahren stellte er eine Weltbestleistung in seiner Altersgruppe auf. Am 12. August 2018 meisterte der Teenager - damals 18 Jahre alt - zum ersten Mal die magische Sechs-Meter-Marke: Mit 6,05 Metern schnappte er der Konkurrenz im Berliner Olympiastadion EM-Gold weg.