Die Luftaufnahme aus dem Mai zeigt die neue Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie mit ihrer bogenförmigen Öffnung zum Planetarium und zum Schlossgarten hin. Foto: DB/Arnim Kilgus

Die Haltestelle Staatsgalerie ist so weit fertig, dass sie bald von Stadtbahnen angefahren werden kann. Am 12. September nimmt die SSB AG den neuen Halt in Betrieb. Zuvor wird es für Fahrgäste unbequem.

Stuttgart - Rund fünf Jahre nach dem Start der Bauarbeiten will die Stuttgarter Straßenbahnen AG am 12. September ihre neue Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie in Betrieb nehmen. Zuvor müssen sich die Fahrgäste allerdings wegen einer Vollsperrung vom 7. bis 11. September alternative Routen suchen. In dieser Zeit schließt die SBB in eine Art ambulanter OP den Halt ans Netz an.

Die Haltestelle Staatsgalerie musste wegen des Bahnprojekts Stuttgart 21 neu errichtet und in ihrer Lage angepasst werden. Weil die Richtung Neckar und Filder führenden Bahngleise den SSB-Tunnel in der Tallängslinie schneiden, musste die Haltestelle höher gelegt werden. So tauchen die Fernbahngleise nun unter dem neuen SSB-Tunnel ab. Der neue Halt Staatsgalerie ist zum Schlossgarten hin geöffnet, Reisende haben von ihm aus das Planetarium und noch einige Jahre die Bahnhofsbaustelle im Blick. Später werden sie von ihm aus den Tiefbahnhof über dessen Eingang am Südkopf erreichen können.

Der Stadtbahnverkehr wird unterbrochen

Um die neue Haltestelle mit dem Streckennetz zu verbinden, muss die SSB den gesamten Stadtbahnverkehr zwischen Charlottenplatz und Neckartor unterbrechen. Dazu nutzt sie die Woche vom 7. bis zum 11. September. Zahlreiche Linie sind von der Kappung betroffen, weshalb der städtische Nahverkehrsbetrieb dazu rät, die S-Bahn zwischen der Innenstadt, Bad Cannstatt und Untertürkheim zu nutzen. Wer weiter auf die Stadtbahn oder den Busersatzverkehr setzt, sollte deutlich mehr Reisezeit einplanen, denn die betroffenen Stadtbahnlinien werden aufgeteilt.

So fährt die U 1 zwischen Vaihingen und Charlottenplatz sowie Neckartor und Fellbach, die U 2 nur zwischen Bad Cannstatt Wilhelmsplatz und Neugereut, aber während des Umbaus nicht zwischen Botnang und Charlottenplatz. Dafür verlängert die SSB die U 29 ganztätig vom Hauptbahnhof über Vogelsang bis Botnang. Die U 4 pendelt zwischen Hölderlinplatz und Charlottenplatz sowie zwischen dem Leo-Vetter-Bad in Ostheim und Untertürkheim. Die U 9 verkehrt zwischen Heslach und Hauptbahnhof sowie Neckartor und Hedelfingen. Die U 14 entfällt zwischen Hauptbahnhof und Charlottenplatz, fährt aber zwischen Bad Cannstatt Wilhelmsplatz und Mühlhausen. Die U 29 fährt zwischen Botnang und Hauptbahnhof, die U 9 und die U 14 auf den nördlichen Ästen nach geändertem Fahrplan. Busse überbrücken die Unterbrechungen. Sie pendeln alle zehn Minuten zwischen Schlossplatz und Bad Cannstatt Wilhelmsplatz. Unterwegs legen sie an temporären Halten am Charlottenplatz und Neckartor einen Stopp ein.

Halt vor den Schulferien am Netz

Vom 7. bis 11. September erweitert die SSB die Betriebszeit für die Schnellbuslinie X 1 zwischen Rotebühlplatz und Bad Cannstatt Wilhelmsplatz auf 5.30 bis 22 Uhr. Die Busse fahren alle sechs Minuten und halten auch am Neckartor, dort kann man auf die U 1 und U 9 umsteigen. Fahrgäste aus dem Westen erreichen den X 1 an den Halten Wilhelmsbau und Büchsenstraße. Auf der Buslinie 42 will die SSB zwischen Wagenburgstraße und Hauptbahnhof zusätzliche Fahrten anbieten. Fahrräder können in den Bussen nicht transportiert werden, in den Ersatzbussen werden keine Fahrscheine verkauft, das Tragen von Masken ist obligatorisch.

Am Samstag, 12. September, und damit rechtzeitig zum Schulstart soll die neue Haltestelle zum morgendlichen Betriebsbeginn ans Netz gehen. Vom Kernerviertel erreicht man sie über den Wulle-Steg, vom Oberen Schlossgarten über den Ferdinand-Leitner-Steg. Am 12. September werden die Aufzüge noch nicht in Betrieb sein. Barrierefrei ist der neue Halt daher zunächst nur über die Schillerstraße erreichbar.