Eine Stadtbahn auf der Anfahrt in Richtung Erwin-Schoettle-Platz: Wo es früher flott weiter ging, mussten die Bahnen in letzter Zeit oftmals kurz warten. Foto: Michael Steinert

In Heslach werden Fahrer und Fahrgäste seit geraumer Zeit unplanmäßig gestoppt. Und Anzeigetafeln der SSB für den Stadtbahnverkehr informieren oft lückenhaft und ungenau. Das hat diverse Ursachen.

Stuttgart - Die Stadtbahnen der Linien U 1, 9 und 34 sollen in Heslach auf ihrem Weg Richtung Stadtzentrum bald wieder besser vorankommen. Über viele Tage hinweg und auch noch am vergangenen Dienstag hatten sie unmittelbar vor der Haltestelle Erwin-Schoettle-Platz oftmals eine Zwangspause einlegen und dem Autoverkehr auf der Schreiberstraße und der Schickhardtstraße die Vorfahrt gewähren müssen – was ganz gegen die Intentionen der Stuttgarter Straßenbahnen AG und der städtischen Verkehrspolitik ist.

Eigentlich soll der öffentliche Nahverkehr ja nicht unattraktiver werden, sondern attraktiver. Der Verkehr mit Bahnen und Bussen soll beschleunigt werden, nicht entschleunigt. Warum dieser Grundsatz in Heslach vorübergehend keine Gültigkeit hat, erklärt die Sprecherin der SSB, Birte Schaper, so: „Vor der Kreuzung am Schoettleplatz in stadteinwärtiger Richtung melden sich Busse und Stadtbahnen per Funk an der Ampelanlage an, um freie Fahrt zu bekommen. Die Antenne ist aber defekt.“ Die Reparatur sei freilich bereits auf den Weg gebracht. Der Defekt werde hoffentlich in den nächsten Tagen behoben. Die Gegenrichtung sei übrigens nicht betroffen. Schaper dazu: „Hier erfolgt die Anmeldung mittels einer anderen Technik.“

Manche SSB-Kunden fühlen sich schlecht informiert

Fahrgäste der SSB klagen auch über falsche Informationen auf den Anzeigetafeln der Dynamischen Fahrgastinformation (DFI) entlang von verschiedenen Stadtbahnstrecken – etwa zwischen Zentrum und Möhringen oder Zentrum und Vaihingen. Beispiel U 1 in Vaihingen. Dort verhieß die Anzeigetafel am Schillerplatz kürzlich ununterbrochen das Eintreffen der Stadtbahn im Lauf der nächsten Minute – mochte auch gerade erst eine Bahn abgefahren sein und die nächste erst wieder in neun Minuten kommen.

An der Haltestelle Engelboldstraße wiederum bietet sich zurzeit ein ganz anderes Bild: Dort ist die gerade erst neu errichtete Tafel zwar in Betrieb, zeigt aber lediglich an, dass hier Stadtbahnen der Linie U 1 verkehren – was keine Überraschung ist, weil das im Regelbetrieb immer so ist. Abfahrtszeiten? Fehlanzeige.

Nicht alle Anzeigentafeln mit Datenleitung verbunden

Die Anlage Engelboldstraße sei zwar installiert, sagt Schaper, aber noch nicht per Kabel an die Datenversorgung angeschlossen. Dies werde nicht vor Mitte Oktober erfolgen. Dennoch habe man sie mit Strom versorgt und angeschaltet, weil eine beleuchtete Anzeige erfahrungsgemäß nicht so oft Zielscheibe von Vandalen sei. Die DFI laufe dann auf „Rückfallebene“ und zeige nur die Linienangabe an.

Ältere Anzeigetafeln, wie die im Jahr 2013 installierte am Vaihinger Schillerplatz, ticken ganz anders. Sie schicken keine Fehlermeldung an die SSB-Leitstelle, wenn die Datenleitung gekappt ist. In diesen Fällen ist die Anzeige sozusagen eingefroren. Selbst an heißen Tagen.