Kanzlerin Angela Merkel wird zur Zeit noch strenger als sonst bewacht. Foto: dpa

Der verwirrte Mann war in das Grundstück von Merkels Haus in der Uckermark eingedrungen.

Berlin/Hohenwalde - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird verfolgt: Ein Mann ist trotz Sicherheitsvorkehrungen mehrmals auf das Wochenend-Grundstück der Regierungschefin in der Uckermark gelangt. Einmal musste er an ihrem Wohnhaus in Berlin-Mitte von der Polizei abgewiesen werden.

„Das Wort Stalker ist in diesem Zusammenhang nicht unangebracht“, sagte ein Sprecher des Bundespresseamtes am Dienstag in Berlin. Einmal klingelte der Mann offenbar an der Haustür, als Merkel anwesend war. Er war wohl sauer, weil sie nicht persönlich auf seine Brief geantwortet hatte.

Das Bundespresseamt bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Ermittlerkreisen zufolge soll es sich bei dem geistig Verwirrten um einen freien Journalisten aus dem nahen Mecklenburg-Vorpommern handeln. Dies wurde offiziell nicht bestätigt.

Der etwa 45-jährige Mann stattete an den beiden vergangenen Wochenenden der Kanzlerinnen-Datsche von der Größe eines Einfamilienhauses in der Uckermark ungebeten einen Besuch ab.

Er kam bis auf das Grundstück in dem kleinen und einsam gelegenen Ort Hohenwalde. Ein anderes Mal habe sich nur ihr Ehemann in dem Wochenendhaus aufgehalten.

Mann war wütend, dass Kanzlerin nicht auf Briefe antwortete

Jetzt wurde der Verfolger, der einen verwirrten Eindruck gemacht hat, gestoppt und in ein Krankenhaus eingewiesen. Dort werde er in einer offenen psychiatrischen Abteilung mit Medikamenten behandelt. Laut Zeitung sei er vermutlich wütend gewesen, dass Merkel seine Briefe nicht persönlich beantwortet habe.

Das eher unscheinbare Haus der Kanzlerin in dem Dorf bei Templin wird von Polizisten bewacht, die schräg gegenüber von dem Gebäude ihr Quartier bezogen haben.

Wie der mutmaßliche Stalker trotz Bewachung so weit vordringen konnte, blieb zunächst unklar. Die Ermittlungsbehörden wollten sich am Dienstag zu dem Vorfall nicht äußern. Das Bundespresseamt sagte nichts dazu, ob der Mann der Kanzlerin schon länger nachstellt.