Donald Trumps fluffige Föhnwelle beschäftigt das Netz. Foto: AP

Er hat ein Milliardenvermögen, doch Donald Trump will mehr: Ins Weiße Haus einziehen. Doch irgendwie interessiert sich das Netz vor allem für eines - Trumps Haare.

New York - Ob nur teurer PR-Gag oder tatsächlich ernst gemeinter Vorstoß in die Politik: Wenn sich Hotelmilliardär Donald Trump im Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur der Republikaner äußert, lassen die Reaktionen nicht lange auf sich warten. Die Netzgemeinde scheint aber etwas ganz anderes an dem 69-Jährigen zu faszinieren: seine unverkennbare Frisur.

„Donald Trump hat meine Haare gestohlen“, prangt es in dicken Buchstaben unter dem Bild des zotteligen Weltraumwesens Alf, des außerirdischen TV-Lieblings aus den 80er Jahren. Das Internet ist voll mit solchen Bildern und Montagen, die Trumps markante Föhnfrisur ins Lächerliche ziehen. Bei den Usern kommt diese Art von Hohn gut an, längst haben sich unter ihnen Spitznamen wie „Donald „die Frisur“ Trump“ oder „Toupetträger Trump“ für den Präsidentschaftsaspiranten etabliert.

Im Netz ist Trumps Frisur der Hit

So präsentierte die „Huffington Post“ erst vor kurzem ihren Lesern das Bild einer stark behaarten Raupe, die Trumps Frisur zum Verwechseln ähnlich sah. Andere Nutzer folgten dem Beispiel und stellten auf Twitter oder Facebook Bilder ihrer Haustiere mit entsprechender Frisur online.

Das Ergebnis: Dutzende Meerschweinchen, Hunde und Katzen - sie alle mit der charakteristischen Föhnwelle, die der originalen Haartracht Trumps häufig in nichts nachsteht. „Wenn Donald Trump für das Amt des Präsidenten kandidieren kann, dann kann das auch mein Hund Lou“, schreibt eine Twitter-Nutzerin unter dem Bild ihres Vierbeiners.

Vor allem im amerikanischen Fernsehen wird die Tolle gehörig aufs Korn genommen. Ein Trailer der kommenden Staffel der Kult-Zeichentrickserie „Die Simpsons“ zeigt die Hauptfigur Homer, wie er sich versehentlich in Trumps Haaren verliert und darin ein ganzes Paralleluniversum entdeckt.

Und auch ein Moderator wie Jimmy Fallon freut sich über die Gratisvorlage für Sticheleien in seiner Late-Night-Show. In seiner „Tonight Show“ setzte er schon einmal probehalber dem Weißkopfseeadler, dem Wappentier der Vereinigten Staaten, die Donald-Trump-Frisur auf. „So würde unser Adler wohl aussehen, wenn Trump wirklich Präsident werden sollte“, witzelte Fallon.

Seit Jahren wird auf diversen Internetseiten gerätselt, was hinter der Trump’schen Welle steckt: vielleicht eine raffinierte Kämmtaktik, um eine drohende Glatze zu kaschieren? Oder gar ein Toupet? Die Häme und der Einfallsreichtum der Internetgemeinde kennen keine Grenzen.

Haare trocknen an der Luft

Dabei scheint Trump selbst mit der eigenwilligen Mähne recht zufrieden zu sein: In einem Interview des Magazins „Rolling Stone“ hatte er 2011 sogar das Geheimnis seiner Frisur preisgegeben. Demnach wäscht er sie zunächst und lässt sie danach an der Luft trocknen. Der berühmte Look entstehe dann, wenn er die Haare wiederholt „ein klein wenig nach vorne und zurück“ kämme. Wem das nicht anschaulich genug war, für den veröffentlichte das Magazine „Time“ sogar eine schrittweise Anleitung zur Nachahmung der authentischen Trump-Frisur: für den Milliardärslook zum Selberföhnen.

Experten geben zu bedenken: „Natürlich braucht man tonnenweise Haarspray, um diesen Look zu fixieren“, sagt Roberto Laraia, Art Director des Zentralverbandes des deutschen Friseurhandwerks. Er rät: „Bei uns in Europa trauen sich die Leute, die Haare kürzer zu tragen - drei Millimeter sind da keine Seltenheit.“ Es gebe Bilder von Trump, auf denen er die Haare kürzer trage. „Auch wenn dann mal hier und da die Geheimratsecken durchscheinen: In dem Alter ist das auf jeden Fall erlaubt.“