Die Fußball-Pause tut einem mal richtig gut: Patrick Ittrich Foto:  

Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich absurdes, seltsames und lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: der Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich.

Stuttgart - Sind wir doch mal ehrlich: Was fehlt eigentlich? Der Fußball? Die Formel 1? Spiele der Handball-Bundesliga? Klar, das alles gibt es zurzeit nicht, aber zu den lebensnotwendigen Dingen gehört es auch nicht. Von einer Formel-1-Übertragung ist noch kein Mensch satt geworden. Und wenn das Toilettenpapier ausgeht, dann wird das wirklich zur Katastrophe. Aber ohne Bundesliga geht das Leben weiter. Man mag bedauern, dass es zurzeit keinen Sport gibt, aber es wird dieser Tage auch deutlich, dass es ohne ihn geht. Na, dann kicken sie halt mal ein halbes Jahr nicht und lassen ihre Rennwagen in der Garage. Nie wurde deutlicher, wie nutzlos der Sport im Prinzip ist. Man braucht ihn nicht. Er fehlt allenfalls in unseren Köpfen, weil er ein Mittel der Zerstreuung ist. Und wer nicht weiß, worüber er ohne Fußball mit seinen Freunden quatschen soll – ja Himmel: Man könnte ja mal über die lieben Kinderlein, einen Roman oder Politik reden.

Verkehrsunterricht ist wichtiger

Am Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich finden wir dufte, dass er sich super beschäftigen kann – auch ohne Fußball. Er stülpt sich eine Puppe über den Unterarm und gibt Verkehrsunterricht nach dem Kasper-Prinzip, das da lautet: „Tri-tra-tralala“. Es macht ihm Spaß und „kommt sehr gut an“, sagt der Referee, dessen Podcast bereits 13 000 mal heruntergeladen wurde. Dass die Bundesliga pausiert, nimmt er gelassen: „Für mich ist das jetzt geschenkte Zeit, deswegen vermisse ich keinen Thomas Müller oder Lukasz Piszczek oder wen auch immer. Ich habe jetzt Zeit für die Familie“ – und für den Kasper. Gekickt wird früh genug.