Pfiff das Handball-Bundesliga-Spitzenspiel in Hannover fast 40 Minuten alleine: Der Magdeburger Robert Schulze. Foto: imago/Holsteinoffice Foto:  

Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich absurdes, seltsames und lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: der Handball-Schiedsrichter Robert Schulze.

Hannover - Handball ist ein Hochgeschwindigkeits-Spiel. Die Häufigkeit der Aktionen, die innerhalb von wenigen Sekunden passieren, fordern die Konzentration der Schiedsrichter permanent. Macht der Abwehrspieler das Foul oder war es doch ein Stürmerfoul? Und es gibt unzählige weitere Brennpunkte, die die Unparteiischen im Auge behalten müssen. Oft sind es 50:50-Urteile, die das eine Team erfreuen, das andere fuchsteufelswild werden lassen. Ein Handballspiel zu leiten, ist keine vergnügungssteuerpflichtige Angelegenheit und auch für zwei Schiedsrichter eine extrem komplexe Aufgabe.

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Und was passiert im Bundesliga-Spitzenspiel TSV Hannover-Burgdorf gegen THW Kiel (25:32)? Da pfeift Robert Schulze fast 40 Minuten im Alleingang. Was ist passiert? Es läuft die 21. Spielminute, als Tobias Tönnies plötzlich zusammensackt, während er an der THW-Bank vorbeiläuft. Der Schiri wird minutenlang behandelt, dann steht fest: Wegen einer Wadenverletzung kann er nicht weiterpfeifen. Nach der Halbzeit unterstützt er den Kollegen immerhin am Zeitnehmertisch – via Funk und Headset. Doch auf dem Feld ist Schulze allein. Und bekommt danach für seine Leistung Lob von allen Seiten. Wir sagen ebenfalls „Hut ab, Herr Schulze!“ – und regen an, das Thema Belastung im Handball auch für Schiedsrichter stärker zu bedenken: Schließlich war das Duo aus Magdeburg zuvor nicht nur bei der EM im Einsatz, sondern auch im Finale der süd- und mittelamerikanischen Meisterschaft.