Im Sommer 2021 sollen die Bauarbeiten beendet sein. Foto: Torsten Ströbele

Das Camp am Sportpark wird derzeit entkernt und teilweise abgerissen.

Stuttgart-Feuerbach - Die Bagger sind angerollt, der Teilabriss des Jugendtreffs Camp Feuerbach hat begonnen. Am Dienstag war der Geschäftsführer der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft, Ingo-Felix Meier, gemeinsam mit dem Jugendhausleiter Benjamin Seidl im Bezirksbeirat zu Gast, um die Planungen vorzustellen. „Das Gebäude wird sich nicht groß verändern“, sagte Meier. Ein Teil werde entkernt, ein Teil abgerissen. Der Sportplatz im Innenhof bleibe bestehen. Das gelte auch für die Hufeisenform des Gebäudes und für viele Angebote, die schon heute im Jugendtreff stattfinden – zum Beispiel der Cafébereich, die Möglichkeit der Übernachtung und der Anmietung für Feste und Feiern.

„Wir machen das Camp durch die Baumaßnahmen fit für die Zukunft und können gleichzeitig am Standort bleiben, um die gute Arbeit vor Ort fortführen zu können“, betonte Meier. Interimsweise finden die Angebote nun für die nächsten Monate in unmittelbarer Nachbarschaft zum Camp statt – nämlich in Containern auf der Skateranlage. Ingo-Felix Meier rechnet damit, dass diese Übergangslösung bis Sommer 2021 anhalten wird beziehungsweise muss.

Nach Abschluss der Bauarbeiten werden aber nicht nur die Jugendlichen wieder ins Camp einziehen, sondern auch die jüngeren Mädchen und Buben aus dem Kinderhaus an der Mühlstraße. Der Standort wird aufgegeben. „Derzeit arbeiten wir in Feuerbach mit zwei Teams an zwei verschiedenen Orten. Der Um- und Neubau des Camps birgt die Möglichkeit, beide Einrichtungen zusammenzuführen und ein noch besseres Angebot präsentieren zu können“, sagte Meier. Und Seidl ergänzte: „Weder das Kinderhaus noch das Camp verlieren durch die Zusammenlegung an Platz.“ Das Kinderhaus erhalte die Fläche des Camps, die seit dem Brand vor etwa acht Jahren nicht mehr genutzt werden kann und bekomme sogar noch eine Außenfläche dazu. Künftig wird ein Teil des ungenutzten Grundstücks zwischen Stadtbahn-Haltestelle Sportpark und dem Jugendtreff für die Mädchen und Buben zur Verfügung stehen.

Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei rund 3,4 Millionen Euro. Die Stadt übernimmt bislang etwa 1,05 Millionen Euro. Weitere 252 000 Euro muss der Gemeinderat in den aktuellen Haushaltsberatungen noch bereit stellen, damit die Finanzierung gesichert ist.

Die Nutzung des Jugendtreffs, der in den 1990er entstanden ist, war ursprünglich als ein reines Sommercamp geplant. Wintertauglich waren die Räume noch nie: „Richtig schlimm ist es im Saal im Erdgeschoss. Obwohl die Heizung Tag und Nacht läuft, bekommt man trotzdem kalte Füße“, sagte Seidl auf Nachfrage unserer Zeitung. Aber auch sonst zieht es durch die Ritzen des über 20 Jahre alten Gebäudes. Durch manchen Spalt kann man problemlos ins Freie spicken. Das ist kein Wunder: In dem Gebäude sind circa 300 geschenkte Fenster und Isolierglasscheiben verbaut worden.