Fiebert mit seinen Landsleuten bei der WM: VfB-Neuzugang Borna Sosa Foto: Baumann

Sie spielen beim VfB Stuttgart, beim TEC Waldau und beim TVB Stuttgart – und fiebern mit den kroatischen Fußballern bei der WM 2018. Das sagen Borna Sosa, Anna Zaja und Robert Markotic zum Finaleinzug.

Stuttgart - Den historischen Finaleinzug der kroatischen Fußball-Nationalmannschaft in Moskau haben Landsleute auf der ganze Welt verfolgt. Auch Stuttgarter Profisportler haben erst gezittert und dann gejubelt – nun freuen sie sich auf das große WM-Endspiel am Sonntag (17 Uhr/ZDF) gegen Frankreich.

Borna Sosa (20) Der Neuzugang des VfB Stuttgart, stand selbst bis kurz vor der WM im Kader der kroatischen Nationalmannschaft. In Stuttgart schaute er bereits WM-Spiele mit seinen Landsleuten auf der Theodor-Heuss-Straße. Am Tag nach der historischen Nacht von Moskau sagt er: „Ich bin sehr stolz auf unsere Nationalspieler, das ganze Land ist stolz auf die Mannschaft. Das ist ein überragender Moment.“

Zunächst, erzählt Sosa, habe er das Halbfinale gegen England zuhause vor dem Fernseher angeschaut, dann mischte er sich wieder unters Volk. „Der Jubel der Fans in Stuttgart war überwältigend – und als ich später die Bilder aus der Heimat gesehen habe, war es noch einmal emotionaler.“ Seinen Kollegen traut er auch im Finale den Sieg zu. „Ich hoffe, dass uns nun auch der letzte Schritt zum Triumph gelingt. Für mich wäre es ein Traum, künftig in dieser Nationalmannschaft zu spielen.“

Anna Zaja (27) Die Bundesligaspielerin des TEC Waldau schlägt in dieser Woche beim Tennisturnier in Versmold auf – in Gedanken aber war auch sie am Mittwochabend in Moskau. Im Livestream verfolgte sie auf dem Handy die reguläre Spielzeit, vor dem Fernseher die Verlängerung. „Es war ein unglaubliches Erlebnis“, sagt die 27-Jährige, deren verstorbener Vater Kroate war: „Ich habe wahnsinnig mitgefiebert und war so aufgeregt wie nie zuvor. “

Die Bilder der jubelnden Kroaten in Stuttgart kennt Zaja bisher nur von Videos – sollte sie in Versmold nicht das Endspiel erreichen, will auch sie sich beim WM-Finale am Sonntag auf der Theodor-Heuss-Straße ins Getümmel stürzen. „Das wird sicher cool.“ Ganz fest glaubt Zaja an den kroatischen WM-Sieg. „Das Finale lässt die Müdigkeit vergessen und setzt frische Kräfte frei“, sagt sie: „Ich tippe auf ein 2:1.“

Robert Markotic (28) Auch der kroatische Bundesliga-Handballer des TVB Stuttgart schwebt auf Wolke sieben. „Ich bin stolz auf mein Land und auf die Spieler! Ich freue mich auf das Finale und hoffe, dass alle Kroaten auf der Welt genau so stolz sind wie ich und dass wir zusammen am Sonntag Geschichte schreiben.“ Dann wird Markotic im Kreise seiner Mitspieler im Vorbereitungscamp in Südtirol vor dem Fernseher mitzittern. Dort dürfte es zwar nicht ganz so emotional werden wie auf der Theodor-Heuss-Straße – aber immer noch besser als beim Halbfinale: Zum Zwecke des Teambuildings übernachteten die TVB-Spieler am Mittwoch in selbst gebauten Zelten in der Natur – ohne Fernseher und ohne stabiles Mobilnetz. Den historischen Erfolg gegen England verfolgte Markotic im Liveticker.