In einigen Vereinen mangelt es an geeigneten Trainern. Foto: Archiv Sigerist

Um Vereine bei der Trainersuche zu unterstützen, startet der Sportkreis Stuttgart eine Jobdatenbank.

Bad Cannstatt - Obwohl es rund 3000 lizensierte Übungsleiter im Sportkreis Stuttgart gibt, ist die Personalnot bei vielen Vereinen groß. „Für einige Vereine ist das sogar existenzbedrohend“, sagt Dominik Hermet, Geschäftsführer des Sportkreises Stuttgart, dem annähernd 300 Mitgliedsvereine aus den Stadtbezirken angeschlossen sind. Mit einer Übungsleiterbörse will der Sportkreis helfen, dass Übungsleiter und Vereine einfacher zusammenfinden.

Das Prinzip ist einfach. Vereine und Übungsleiter können sich künftig in einer passwortgeschützten Datenbank registrieren. Neben Name, Sportart und Kontaktdaten geben die Trainer an, in welchen Stadtbezirken sie an welchen Wochentagen in welchen Zeitfenstern arbeiten können. Umgekehrt können auch die Vereine ihre Personalgesuche online stellen. Die Jobbörse wird in die Internetplattform des Sportkreises integriert, die spätestens im April mit komplett neuer Optik und neuen Funktionen online gehen soll. Noch in diesem Frühjahr soll auch die Jobbörse freigeschaltet werden. Unterstützt wird der Sportkreis bei dem Projekt vom Amt für Sport und Bewegung. „Die finanzielle Förderung läuft über drei Jahre“, sagt Dominik Hermet, der das Ganze koordiniert. Die ersten Vereine und in Stuttgart registrierte Übungsleiter werden zurzeit angeschrieben. Hermet hofft, dass das Angebot kontinuierlich wächst. Angst, dass sich Vereine gegenseitig die Übungsleiter abwerben könnten, hat er nicht. „Wir schließen ja bewusst kommerzielle Anbieter aus“, sagt Hermet. In Köln, wo es eine solche Börse schon seit einem Jahr gibt, hat man durchweg positive Erfahrungen gesammelt. „Vor allem bei kurzfristigen Ausfällen müssen die Vereine alle Möglichkeiten nutzen, Ersatz zu finden“, sagt Dagmar Ziege vom Stadtsportbund Köln.

Per Online-Umfrage ermittelt

Dass sich auch die Stuttgarter Sporttreibenden eine solche Dienstleistung wünschen, hat der Sportkreis in einer Online-Umfrage ermittelt. Mehr als 51 Prozent der Befragten gaben an, dass eine Übungsleiterdatenbank hilfreich sei. 55 Prozent würden einen solchen Dienst auf jeden Fall oder zumindest wahrscheinlich nutzen.

In Stuttgart wollen die Verantwortlichen die Personaldatenbank möglichst breit anlegen. „Da kann dann zum Beispiel stehen: ‚Wir suchen für unseren Vorstand Mitarbeiter‘“, erläutert Dominik Hermet. Auch wer nur zeitlich befristet ehrenamtlich an einem Projekt mitarbeiten will, kann sich registrieren. Inhaltlich will der Sportkreis nicht in die Datenbank eingreifen. Übungsleiter, deren Lizenzen ausgelaufen sind, bekommen keinen blauen Brief. „Das können wir uns nicht leisten, wir sind nur ein Vermittlungsportal“, sagt Hermet, „um alles Weitere müssen sich die Vereine selbst kümmern.“

ÜBUNGSLEITER

Lizenzen: Übungsleiter werden im Gegensatz zu Trainern sportartübergreifend ausgebildet . Die jeweilige Einstiegsebene ist die Lizenzstufe C. Die Sportfachverbände stellen die Lizenzen meist für eine Dauer von vier Jahren aus, in manchen Bereichen für zwei Jahre. Verlängern kann man sie durch eine Fortbildung. Hält jemand die Fortbildungsintervalle nicht ein, wird die Lizenz ungültig.

Vergütung: Je nach Sportart bekommen ehrenamtliche Übungsleiter zwischen 7 und 30 Euro pro Stunde. Spezialisten, die sich regelmäßig fortbilden lassen, erhalten in der Regel die höchsten Sätze. Manche Übungsleiter spenden das Geld ihrem Verein.

Jobbörse: Die Personaldatenbank wird in den nächsten Wochen online gehen, der genaue Starttermin steht noch nicht fest. Weitere Informationen gibt es im Internet unter folgender Adresse.

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