Sven Mislintat nimmt am 1. Mai offiziell seine Arbeit beim VfB Stuttgart auf. Foto: dpa

An diesem Mittwoch ist Tag der Arbeit – passend dazu beginnt für Sven Mislintat seine Zeit als Sportdirektor des VfB Stuttgart. Der neue Mann hat gleich viel zu tun.

Stuttgart - Der 1. Mai ist der Tag der Arbeit – da passt es ganz gut, dass auf eben dieses Datum der offizielle Amtsantritt von Sven Mislintat fällt. Der 46-Jährige ist ab Mittwoch dieser Woche Sportdirektor beim VfB Stuttgart – und hat nicht erst dann alle Hände voll zu tun.

Bei Borussia Dortmund war der Fußballlehrer lange Jahre Scout und Kaderplaner, dann ging er zum FC Arsenal, nun soll Mislintat das Team der Zukunft beim VfB bauen – gemeinsam mit Thomas Hitzlsperger. Der Stuttgarter Sportvorstand, der Mislintat am 11. April verpflichtet hat, sagt: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“ Die bereits begonnen hat.

Jeden Tag Kontakt mit Hitzlsperger

Zwar gönnte sich Familienvater Mislintat zuletzt noch eine Woche Urlaub, Hitzlsperger sagt über die vergangenen Wochen aber auch: „Ich hatte eigentlich jeden Tag mit ihm Kontakt.“ Auch war der neue Mann schon regelmäßig bei Meetings auf der Geschäftsstelle an der Mercedesstraße zugegen. Und Mislintats Hauptaufgabe, die Kaderplanung, könne man ja „ortsunabhängig“ machen, meint sein Vorgesetzter. Ein Büro im ersten Stock des Clubhauses steht für den Westfalen dennoch parat.

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Das wird Sven Mislintat in dieser Woche beziehen, wohl schon am Dienstagabend kommt er wieder nach Stuttgart – um sich dann vollends in die Arbeit zu stürzen. Weil das Ziel Klassenverbleib derzeit über allem steht, wird sich der neue Sportdirektor aber zunächst im Hintergrund halten, Hitzlsperger wird weiter die Rolle nahe an der Mannschaft ausfüllen – wie er es schon seit seiner eigenen Amtsübernahme im Februar tut. Für die kommende Saison ist diesbezüglich dann ein Rollentausch vorgesehen. „Dann wird er näher am Team dran sein“, sagt Thomas Hitzlsperger. Mislintat wird dann statt des Ex-Nationalspielers auch während der Spiele auf der Bank Platz nehmen.

Erste Aufgabe ist die Trainersuche

Gemeinsame Sache machen die beiden künftig, wenn es darum geht, den VfB sportlich so aufzustellen, dass das Risiko einer Zittersaison minimiert wird. Erster Baustein ist dabei die Trainersuche für die kommende Saison, in die Mislintat bereits voll involviert ist. Interimstrainer Nico Willig, so ist es vorgesehen und abgesprochen, rückt nach Saisonende wieder auf seinen Posten als Chefcoach der U-19-Junioren. Parallel dazu muss das künftige Team zusammengestellt werden.

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Die Verträge der Routiniers Christian Gentner, Andreas Beck und Dennis Aogo sowie von Ersatzkeeper Alexander Meyer laufen aus, die Leihgeschäfte von Steven Zuber (ohne Kaufoption) und Alexander Esswein (mit Kaufoption) enden. Da zudem einige Spieler des aktuellen Kaders in dieser Saison enttäuschten und zuletzt keine Perspektive mehr hatten, müssen Mislintat und Hitzlsperger entscheiden, wie groß der Umbruch ausfallen soll. Dass der VfB aktuell nicht weiß, in welcher Liga er in der kommenden Saison spielt, erschwert die Trainer- und Spielersuche.

Die Aufgabe, zudem bei einem emotionsgeladenen Verein zu wirken, hat sich Mislintat dagegen bewusst herausgesucht. „Ich bin im Umfeld von Traditionsclubs aufgewachsen“, sagt der 46-Jährige, „diese Atmosphäre ist mir sehr wichtig.“ Und im Erfolgsfall besonders schön.