Thema der Debatte: Mesut Özil (links) und Franck Ribéry – hier ein Bild aus dem Jahr 2013 Foto: dpa

Bei einer Talkrunde in Ludwigsburg haben Sportanwalt Christoph Schickhardt, Medienberater Roland Eitel, Basketball-Trainer John Patrick und Fußballer Patrick Milchraum diskutiert – auch über Franck Ribéry und Mesut Özil.

Ludwigsburg - Die Feuerseemensa des Ludwigsburger Friedrich-Schiller-Gymnasiums kennt Christoph Schickhardt noch gut – als Turnhalle. Während der Schulzeit des bekanntesten deutschen Sportanwalts war dort noch Sport getrieben worden, am Dienstag wurde dort darüber gesprochen. „Erfolg im Sport – alles nur Show“ lautete das Thema der Talkrunde der Schule, über das der 63-Jährige zwei Stunden lang unweit seiner Kanzlei mit Roland Eitel (Medienberater von Jürgen Klinsmann aus Ludwigsburg), John Patrick (Trainer des Basketball-Bundesligisten MHP Riesen Ludwigsburg) und Fußballer Patrick Milchraum (ehemaliger U-21-Nationalspieler vom Oberligisten FSV 08 Bissingen) debattierte.

Das Goldsteak von Franck Ribéry kam dabei gleich als Erstes auf den Tisch. „In dem Moment, als er das Foto gepostet hat, ist schon alles schiefgegangen, da kann man dann nichts mehr machen“, sagte Experte Eitel: „Es gibt eigentlich keinen Beweggrund, so etwas zu machen.“ Schickhardt kennt den französischen Fußballstar vom FC Bayern München als Mandanten. „Ich habe ihn mal vor der Uefa vertreten wegen einer Sperre. Er ist ein feiner Kerl aus schwierigen Verhältnissen, der sich manchmal nicht die nötigen Gedanken macht. Er war aber zum Beispiel auch einer der Ersten, die sich um Uli Hoeneß gekümmert haben, als es dem nicht so gut ging“, sagte er und fügte an: „Karl Allgöwer, Jürgen Klinsmann oder Joachim Löw würden sich nie ein Steak für 1200 Euro bestellen.“

Mesut Özil ist Ex-Klient von Roland Eitel

Die Kommerzialisierung im Sport mit all ihren Facetten war das zentrale Thema bei der Podiumsdiskussion unter Leitung von vier Schülerinnen und Schülern. „Du musst mittlerweile vorsichtig sein, um Geheimnisse zu bewahren“, sagte Patrick. Denn die sozialen Medien spielen eine immer größere Rolle, Spitzensportler sind Prominente, die ständig und überall im Blickpunkt stehen. „Ich würde ungern mit den großen Stars tauschen. Ich konnte immer in Ruhe Kaffee trinken gehen, ohne dass ständig fotografiert wird“, sagte Milchraum.

Und natürlich wurde Eitel auch noch nach seinem Ex-Klienten Mesut Özil gefragt, der im Sommer mit dem Bild mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und später seinem Rücktritt aus der deutschen Nationalelf samt deftigem Abschiedsschreiben für viel Aufsehen sorgte. „Ich weiß nicht, ob ich das verhindern hätte können“, sagte der Medienberater zu dem Foto. „Im Endeffekt entscheiden die Spieler.“

In unserer Bildergalerie stellen wir die Debattenteilnehmer kurz vor.