Im siebenstelligen Bereich liegt das Gehalt des Vorstandschefs der Landesbank. Wer auf den zwölf Spitzenplätzen liegt, sehen Sie in der Bildergalerie. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Die Stadt zählt 40 Beteiligungsunternehmen und Eigenbetriebe. Dort wurde 2018 gut verdient – obwohl manche Unternehmen rote Zahlen schreiben.

Stuttgart - Manche Manager geben im Herbst ihrer Karriere nochmals richtig Gas. Wolfgang Arnold, Vorstandssprecher der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), gelang das 2018. Mit dem Kürzel X 1 brachte er die erste Buslinie auf die Straße, die alle fünf Minuten zwischen Cannstatt und der City pendelt und den Nahverkehr beschleunigt.

Einen deutlichen Schub gab es für Arnold im 67. Lebensjahr auch persönlich. Sein Gehalt stieg von 319 000 auf 345 000 Euro. Bestellungen über den 65. Geburtstag hinaus sind für Geschäftsführer in städtischen Diensten eher unüblich. Offenbar hatte Arnold mit OB Fritz Kuhn (Grüne) bei dessen Werben um Verlängerung 2014 erfolgreich verhandelt. Damals lag sein Salär bei 257 000 Euro, nun katapultierte er sich in die Spitzengruppe der Topverdiener. Die Gehaltsentwicklung ist auch deshalb gewichtig, weil Arnold als einer der wenigen städtischen Manager eine Pensionszusage hat.

Sprung nach vorne für die Messe-Chefs

Ebenfalls nach vorne geprescht sind 2018 die Messe-Chefs Ulrich Kromer (350 000 statt 280 000 Euro) und Co-Chef Roland Bleinroth (327 000 statt 258 000 Euro). Das lag am Messezyklus, der im Dreijahresrhythmus große Ausschläge zeigt. So hatte Kromer, der noch bis Januar 2020 amtiert, 2016 bereits 329 000 Euro verdient.

Ganz oben auf dem Treppchen stehen aber wieder jene, die täglich mit großen Zahlen umgehen: In der Landesbank (LBBW, städtischer Anteil: 18,93 Prozent) erhielten laut Vergütungsbericht sieben „einkommensstarke“ Beschäftigte zwischen einer und anderthalb und zwei weitere Banker mehr als zwei Millionen Euro. LBBW-Chef Rainer Neske dürfte dazugehören.

Die Flughafen-Chefs liegen über der 300.000-Euro-Marke

Bei den rein städtischen Unternehmen schafften auch die Flughafenchefs Walter Schoefer und Arina Freitag mit 328 000 und 325 000 Euro locker den Sprung über die 300 000-Euro-Marke. Ihr Bonusanteil lag mit jeweils 117 000 Euro wie bei den Messe-Chefs (je 113 000 Euro) sehr hoch. Ganz ohne Bonus erreichte der Stadtwerke-Chef Olaf Kieser 328 000 Euro. Die Geschäftsführer des Stuttgarter Klinikums erhielten 294 000 (Prof. Steffen Jürgensen) und 287 000 Euro (Alexander Hewer), ihr Bonus trug dazu trotz eines weiterhin defizitären Geschäftsverlaufs (Bilanzverlust rund 15 Millionen Euro) mit je 40 000 Euro bei.

Obwohl die Stuttgarter Straßenbahnen AG ihren Verlust 2018 deutlich ausweitete – von rund 19 Millionen im Vorjahr auf rund 34 Millionen Euro –, erhielten alle drei Geschäftsführer höhere Boni. Sie stiegen von je 33 000 auf 35 000 Euro. Personalvorständin Sabine Groner-Weber und Finanzvorständin Stefanie Haaks erreichten damit 273 000 und 248 000 Euro. Zum Vergleich: Oberbürgermeister Fritz Kuhn verdient rund 50 000 bis 70 000 Euro weniger.