Der VfB-Trainer Tim Walter hat Grund zur Freude. Sein Team hat drei Tore erzielt und drei Punkte eingefahren. Foto: dpa/Thomas Kienzle

Taktische Umstellungen haben dem VfB Stuttgart geholfen, das wichtige Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg mit 3:1 zu gewinnen. Aber es haben auch andere Faktoren eine große Rolle gespielt.

Stuttgart - Letztlich ist es ein Arbeitssieg gewesen – das 3:1 des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Nürnberg. Aber auch ein wichtiger Erfolg für den Fußball-Zweitligisten, der als Tabellendritter wieder an die direkten Aufstiegsplätze herangerückt ist. Dank taktischer Umstellungen des Trainers, aber ebenso dank des großen Willens des Mannschaft – wie unsere Spielanalyse „Fünferkette“ zeigt.

Spielidee

Tim Walter schickte nach langer Verletzungspause Daniel Didavi von Anfang an auf das Feld. Mit dem Mittelfeldspieler sollte ein Schuss mehr Kreativität in die Aktionen kommen. Doch der VfB tat sich schwer im 4-1-4-1-System des Trainers. Doch nach der Pause kam Silas Wamangituka für Didavi, um über den Flügel für Schwung zu sorgen. Auch Borna Sosa rückte eine Reihe nach vorne, um mehr zu flanken. Beide Maßnahmen griffen.

Spielentscheidend

Die Leistungssteigerung nach der Pause war sichtbar. Die VfB-Elf ging entschlossner zu Werke. Sie wirkte ebenso laufbereiter und schneller. Dadurch erhöhte sie den Druck auf den Gegner, nachdem sich nach dem 0:1-Rückstand durch Michael Frey (10.) Verunsicherung breit gemacht hatte. „Die Jungs wollten unbedingt gewinnen. Sie haben Mentalität und Moral bewiesen“, sagte der Trainer Tim Walter. Per Doppelschlag drehten die Gastgeber die Begegnung. Silas Wamangituka (58./Handelfmeter) und Mario Gomez (59.) trafen, ehe Philipp Förster den Endstand herstellte (72.).

Spielentscheider

Mario Gomez, weil er nicht verzagte, als wieder zwei Aktionen zurückgenommen wurden, an denen er beteiligt war – und die zu Toren geführt hatten. Eigentlich. Doch erst wurde auf ein Gomez-Foul entschieden, nachdem Wataru Endo den Ball ins Nürnberger Tor bugsierte, danach stand Gomez im Abseits, als er die Kugel per Kopf ins Tor beförderte. Damit wurden den Stuttgartern in den vergangenen zwei Partien fünf Tore aberkannt, vier durch die Videoschiedsrichter. Doch diesmal half Christof Günsch in Köln dem VfB auch – beim Handspiel von Fabian Schleusener im Strafraum. „Wir sind durch zwei fragwürdige Entscheidungen ins Hintertreffen geraten“, sagte der FCN-Trainer Jens Keller, der vor dem 2:1 durch Mario Gomez ein Foul monierte.

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Wortspiel

„Es war fast schon ein Deja-vu“, sagte der Trainer Tim Walter. Ein früher Rückstand und zurückgepfiffene Tore – das lief wie zuvor in Sandhausen. Doch anders als im Hardtwaldstadion schlug der VfB zurück. „Wir haben in den vergangenen drei Heimspielen jetzt jeweils drei Tore erzielt“, sagte Walter. Gegen Dynamo Dresden, den Karlsruher SC und den 1. FC Nürnberg. Doch nun stehen zwei Auswärtspartien an.

Spielplan

Als nächstes führt der Weg des VfB zum SV Darmstadt 98, und wieder ist es ein Montagabendspiel. „Da wird es erneut wie in einem Pokalspiel zugehen“, meinte Tim Walter. Der Trainer stellt sich im Stadion am Böllenfalltor auf einen großen Kampf zum Ende der Vorrunde ein. Anschließend treten die Stuttgarter zum Jahresabschluss noch bei Hannover 96 in der Rückrunde an.

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