Nach einer erneut enttäuschenden Vorstellung rettet Gladbach in letzter Minute einen Punkt beim Erdogan-Club. Foto: dpa/Friso Gentsch

Wegen christlichen Symbolen – etwa einem Kreuz im Stadtwappen von Mönchengladbach – wurden Borussia-Fans in Istanbul Fan-Fahnen abgenommen. Sportdirektor Max Eberl ist stinksauer.

Istanbul - Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl hat die Polizei in Istanbul wegen abgenommener Fan-Fahnen am Rande des Europa-League-Spiels scharf kritisiert. Am Rande des 1:1 (0:0) bei Basaksehir Istanbul nahmen Polizisten den Borussen-Fans Fahnen ab, weil diese christliche Symbole gezeigt hätten. Dabei handelte sich um das Stadtwappen Mönchengladbachs, in dem unter anderem ein Kreuz abgebildet ist. Dies brachte unter anderen Eberl in Rage. Der 46-Jährige sprach von „Polizeidiktatur“ und kündigte sich an, bei der UEFA beschweren zu wollen.

„Das macht mich extrem traurig, dass wir 2019 in Europa solche Zustände haben, dass die Polizei diktieren kann, welche Fahnen mit ins Stadion kommen. Diese Regel gibt es nicht“, schimpfte Eberl.

Borussen-Fans vorübergehend in Gewahrsam

Nach Clubangaben war es vor dem Spiel zu Rangeleien gekommen. Zwei Borussen-Fans waren vorübergehend in Gewahrsam genommen worden, weil sie angeblich Polizisten geschlagen haben sollen. Videoaufnahmen bewiesen aber das Gegenteil. Für Unmut sorgte auch der Zwang für die rund 1400 Gladbacher Fans, in Bussen anzureisen.

„Unsere Fans bereichern diesen Totentanz hier, dass hier zumindest etwas Stimmung aufkommt und werden dann von Anfang drangsaliert“, schimpfte Eberl in Anspielung auf die Atmosphäre beim erst 2014 gegründeten Retortenclub vor den Toren Istanbuls. „Das sind für mich bizarre und groteske Bilder und Szenen, die man heutzutage in Europa nicht mehr erwartet. Das hat nichts mit Europapokal zu tun. Das ist Polizeidiktatur.“