Die russischen Fußballer waren bei der Heim-WM 2018 im Viertelfinale an Kroatien gescheitert. Foto: imago/Imaginechina/Zhong zhenbin

Die vierjährige Sperre durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat auch Auswirkungen auf den Fußball in Russland – insbesondere mit Blick auf die Weltmeisterschaft im Jahr 2022.

Lausanne - Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat nach der verhängten Vierjahressperre die Teilnahme einer russischen Fußball-Nationalmannschaft an der WM 2022 in Katar ausgeschlossen. „Wenn sie sich qualifizieren, kann ein Team, das Russland repräsentiert, nicht antreten“, sagte Jonathan Taylor, Vorsitzender der zuständigen WADA-Prüfkommission, am Montag in Lausanne: „Wenn ein entsprechender Mechanismus eingeführt wird, können sie beantragen, auf einer neutralen Basis anzutreten. Wie dies konkret in den Teamsportarten gemacht wird, wird von Fall zu Fall entschieden.“

Gleichzeitig stellte Taylor aber klar, dass Russland bei der im kommenden Jahr beginnenden WM-Qualifikation ganz normal antreten dürfe. „Russland darf teilnehmen, weil in der Qualifikation nicht der Weltmeister ermittelt wird“, sagte Taylor.

Die WADA hatte am Montag im Skandal um manipulierte Daten aus dem Moskauer Kontrolllabor Russland vier Jahre gesperrt. Damit darf Russland als Nation unter anderem nicht an den beiden kommenden Olympischen Spielen in Tokio 2020 und Peking 2022 sowie Weltmeisterschaften teilnehmen. 

FIFA will sich vorerst nicht äußern

Taylor stellte zudem klar, dass es bei der WM „keine russische Flagge“ und „keine Vertreter Russlands“ geben würde. „Jeder Unterzeichner des WADA-Codes muss diese Entscheidung umsetzen. Wenn sie (die FIFA, d. Red.) einen Mechanismus einführen wollen, der es erlaubt, unbelastete Sportler teilnehmen zu lassen, können sie das machen“, sagte Taylor weiter: „Die WADA wird diesen Mechanismus aber kontrollieren und überprüfen. Wir werden zusammenarbeiten müssen.“

Die FIFA wollte sich zu möglichen Konsequenzen nicht äußern. Ein FIFA-Sprecher teilte am Montag auf SID-Anfrage lediglich mit, dass die FIFA „die Entscheidung der WADA zur Kenntnis genommen hat“.

Die paneuropäische Fußball-EM im kommenden Jahr ist dagegen nicht betroffen. Schon Ende November hatte die WADA mitgeteilt, dass die EM nicht unter die sanktionierten Wettbewerbe falle, da sie ein „kontinentales Einzelsport-Ereignis“ sei.